Hauptbahnhof Mönchengladbach Bahn schließt Reisezentrum im Bahnhof

Mönchengladbach · Ab Dezember 2019 müssen Fahrgäste Zugtickets bei einem neuen Anbieter kaufen. Es wird Automaten und einen einzelnen Schalter in einem Geschäft geben. Grund ist eine Vergabeentscheidung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR).

 Der Gladbacher Hauptbahnhof ist gerade frisch renoviert, doch das Reisezentrum der Deutschen Bahn schließt Ende kommenden Jahres.

Der Gladbacher Hauptbahnhof ist gerade frisch renoviert, doch das Reisezentrum der Deutschen Bahn schließt Ende kommenden Jahres.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Ein Hauptbahnhof ohne Servicepersonal der Deutschen Bahn ist nur schwer denkbar. Und doch wird dies ab Ende Dezember 2019 in Mönchengladbach Realität. Die Deutsche Bahn wird zum Jahreswechsel 2019/20 ihr Reisezentrum im Gladbacher Hauptbahnhof schließen. Das bestätigte ein Bahnsprecher unserer Redaktion. Hintergrund ist eine Entscheidung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) aus dem vergangenen Jahr, der den Verkauf von Fahrscheinen für den Nahverkehr neu regelt. Die Bahn hatte sich dafür erneut beworben, aber nicht den Zuschlag erhalten. Ab Dezember 2019 ist ein anderes Unternehmen, Transdev, für den Verkauf von Nahverkehrstickets an Bahnhöfen im VRR zuständig. „Das DB-Reisezentrum im Hauptbahnhof Mönchengladbach schließt deshalb Ende Dezember 2019. Auch die Fahrkartenautomaten der Bahn werden abgebaut“, sagte der Bahnsprecher.

Die Mitarbeiter seien bereits informiert worden, es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Die Bahn-Mitarbeiter werden stattdessen an anderen Standorten eingesetzt. Den Fahrkartenverkauf übernimmt dann das Unternehmen Transdev, das die Ausschreibung im Gegensatz zu anderen Verkehrsverbünden, wo die Bahn auch weiter Tickets verkauft, gewonnen hatte. Wie VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik mitteilte, werde es im Gladbacher Hauptbahnhof auch weiter fünf Fahrschein-Automaten geben, dann allerdings des neuen Anbieters. Außerdem soll ein Verkaufsschalter in einem der Geschäfte eingerichtet werden, wo sich ein entsprechend geschulter Verkäufer ausschließlich um den Ticketverkauf kümmern soll. In welchem Geschäft dies sein wird, ist noch unklar. „Die Verhandlungen von Transdev laufen noch“, sagte Tkatzik.

Kunden, die am Gladbacher Hauptbahnhof eine Fernreise starten wollen, müssen sich dann aber trotzdem umstellen. Denn an diesem Schalter sollen vorerst nur Tickets für den Nahverkehr, nicht aber DB-Fahrscheine für den Fernverkehr verkauft werden. Wer mit dem Zug über die VRR-Grenzen hinaus fahren möchte, muss diese Tickets entweder an einem der Fahrscheinautomaten oder im Internet kaufen. „Und wir bemühen uns derzeit darum, in Mönchengladbach Agenturbetreiber für den Ticketverkauf zu finden. Dieses könnte zum Beispiel ein Reisebüro sein, sagte der Bahnsprecher.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Klenner dringt auf eine rasche Lösung und bringt eine Kombination mit der durch die Stadt geplante Touristen-Information ins Gespräch. „Jetzt  muss das Ziel sein, durch eine Kombination auch das Angebot für die Gladbacher Bürger zumindest in Bahnhofsnähe zu erhalten“, sagte er nach einem Gespräch mit dem Bahnbevollmächtigten für NRW, Werner Lübberink. Eventuell könne eine solche Touristen-Info mit Bahnticket-Verkauf auch in der freiwerdenden Fläche im Hauptbahnhof entstehen. „Ansonsten erwarten wir natürlich von der Bahn, dass dort kein allzu langer Leerstand entsteht“, sagte Klenner.

Außerhalb der Bahnhöfe werden Tickets für den VRR-Nahverkehr weiter an den MöBus-Schaltern verkauft.

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