Dicker Turm in Mönchengladbach Der vergessene Weg an der Stadtmauer

Mönchengladbach · Links vorbei am Dicken Turm führt ein Pfad, der zehn Jahre lang zugewuchert war. Nun wurde er wieder freigeschnitten – betreten darf man ihn allerdings noch nicht.

 Der vergessene Weg am Dicken Turm sah früher einmal so aus. Nun wurde er wieder freigeschnitten.

Der vergessene Weg am Dicken Turm sah früher einmal so aus. Nun wurde er wieder freigeschnitten.

Foto: Stadt Mönchengladbach

Der Dicke Turm an der Waldhausener Straße, mitten in der Gladbacher Altstadt, ist das Domizil der Schützenbruderschaften und Vereine im Bezirksverband Mönchengladbach, Rheydt, Korschenbroich. Er steht für Wehrhaftigkeit, ist ein Monument aus längst vergangener Zeit, ein Stück Stadtgeschichte und Teil der alten Stadtmauer. Die ist zwar nicht mehr vollständig erhalten, aber an einigen Stellen in der Gladbacher Innenstadt gut zu sehen. Erst vor wenigen Jahren wurde der Teil der Mauer, der im Geropark steht, restauriert.

Rechts am Dicken Turm vorbei führt ein Weg, den man als Turmstiege kennt. Doch auch auf der anderen Seite von Turm und Mauer gibt es einen Weg. Der war zehn Jahre lang mit Unkraut, Gestrüpp und Büschen zugewachsen. Nun wurde er wieder freigelegt, zugänglich ist er jedoch noch nicht, da sich Steine aus der Stadtmauer lösen könnten.

 Die Stelle am Dicken Turm heute. Der Weg ist noch abgesperrt, weil die Stadtmauer erst noch saniert werden muss, ehe er gefahrlos passiert werden kann.

Die Stelle am Dicken Turm heute. Der Weg ist noch abgesperrt, weil die Stadtmauer erst noch saniert werden muss, ehe er gefahrlos passiert werden kann.

Foto: Jana Bauch

Es begab sich beim Fest am Dicken Turm, dem traditionellen Start in die Schützenfestsaison, als Bezirksbundesmeister Horst Thoren von der Idee erzählte, diesen längst vergessenen Weg wieder herzustellen. „Der Dicke Turm ist markantes Denkmal. Der Weg, der nun freigelegt wurde, diente einst als Spazier- und Verbindungsweg“, berichtet Thoren. Weil es dort zu Beginn der 2000er Jahre immer wieder zu Vandalismus durch Jugendliche kam, wurde er gesperrt. Die Folge war, dass der Weg vermüllte und sich die Natur ihren Weg suchte. Schön sah das nicht mehr aus. Und eines so bedeutenden Denkmals wie dem Dicken Turm war dieser Zustand unwürdig.

Beim Fest am Dicken Turm sprach Horst Thoren daher den SPD-Fraktionsvorsitzenden Felix Heinrichs, der zur historischen Truppe beim Stadtschützenfest gehört, und Bezirksvorsteher Herbert Pauls an, der selbst Schütze in der St. Josef Bruderschaft Westend ist. Beide waren begeistert von der Idee, den vergessenen Weg wieder herzurichten.

Schnell waren Gespräche mit der Stadt geführt und die Mags beauftragt. „Wir haben umgehend einen Vor-Ort-Termin vereinbart. Kurz danach wurde der Weg von der Mags-Grünunterhaltung freigeschnitten“, sagt Mags-Sprecherin Yvonne Tillmanns. „Parallel hat die GEM die Altstadtinitiative bei einer Verschönerungsaktion unterstützt. Als entlang der Waldhausener Straße die Hausfassaden durch die Grundstückseigentümer gesäubert oder neu gestrichen wurden, hat die GEM alle Stromkästen von Graffiti befreit.“ Die Gegend rings um den Dicken Turm ist damit wieder in einem guten Zustand. Jedenfalls könnte man das glauben. Doch das stimmt so nicht.

„Beim Freilegen des Weges wurden Schäden an der Stadtmauer festgestellt“, sagt Horst Thoren. Diese sollen nun behoben werden. „Wir hoffen, dass Sanierungsarbeiten an der Stadtmauer und auch die am Dicken Turm bis zum 1. Mai abgeschlossen sein werden. Dann können wir dort nicht nur das Fest am Dicken Turm feiern, sondern auch, dass Turm, Weg und Mauer wieder in einem guten Zustand sind“, hofft Horst Thoren.

Bereits zu Beginn des Jahres gab es im Dicken Turm Arbeiten, als dort das Schützenmuseum eingerichtet wurde. Für den Dicken Turm ist es eine zusätzliche Bereicherung. „Wir sind mehr als Tradition. Wir sind Heimat“, sagte Schützenchef Horst Thoren bei der Eröffnung. Und zur Heimat gehört eben auch das Umfeld des Turms, das bald wieder vollständig im alten Glanz erstrahlen soll, dazu.

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