Der Verbraucherschützer Mönchengladbach Tipps für den richtigen Handytarif

Mönchengladbach · Diverse Optionen, Rabatte, Extrakosten – Verbraucherberater Sebastian Dreyer sagt, was bei der Auswahl des Tarifs fürs Mobiltelefon wichtig ist.

 Sebastian Dreyer, Leiter Verbraucherberatungsstelle.

Sebastian Dreyer, Leiter Verbraucherberatungsstelle.

Foto: Gabi Peters

Bei vielen Gladbachern wird auch dieses Jahr wieder ein Smartphone unter dem Weihnachtsbaum liegen. Und gleich dazu gibt es oft einen neuen Handytarif  – schließlich sind iPhone und Co. teilweise deutlich günstiger, wenn man sich zusätzlich für 24 Monate an einen Mobilfunkanbieter bindet. Doch häufig ist dieser Deal nichts anderes als ein versteckter Ratenkauf. Sie sollten daher bei solchen Kombinationsangeboten immer überprüfen, was Ihr Wunschhandy auf dem freien Markt kostet und welcher Mobilfunktarif wirklich Ihren Wünschen entspricht.

Vor allem Musik­- und Videostreaming verbrauchen viel Datenvolumen. Hier haben die Anbieter in den letzten Jahren aber deutlich nachgelegt und so gibt es Telefon-Flatrates mit sechs Gigabyte Datenvolumen schon für knapp neun Euro monatlich, wie eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt. Das dürfte für die meisten Durchschnittsnutzer bereits reichen. Generell gilt, online sind Handytarife oft günstiger zu haben. Zudem gibt es bei einem Vertragsschluss im Internet ein Widerrufsrecht.

Wenn Sie dagegen einen Vertrag im Shop vor Ort abschließen, können Sie diesen in der Regel nicht im Nachhinein widerrufen. Diese Möglichkeit besteht dort nur ausnahmsweise, wenn Sie zum Beispiel mit dem Handytarif auch gleichzeitig ein Smartphone finanzieren.

Prepaid-Tarife sind in den letzten Jahren deutlich konkurrenzfähiger geworden. Auch hier gibt es Allnet-Flats mit großem Datenvolumen zu günstigen Preisen. Diese Tarife ohne lange vertragliche Bindung eignen sich vor allem für junge Leute und Verbraucher mit knappem Budget. Sehr viele Verbraucher haben Ärger mit ihrem Netzanbieter, dem Handyempfang oder überhöhten und intransparenten Rechnungen. Wenn Sie solche Probleme von vornherein vermeiden wollen, sind Prepaid-Tarife auch eine Empfehlung wert. Denn eine schnelle Kündigungsmöglichkeit kann Ärger und Kosten sparen.

Das Netz und damit die vermeintliche Netzqualität entscheidet mit über den Preis. Ob Sie also zu einem Anbieter im häufig günstigeren O2-Netz greifen können oder doch besser ein anderes Netz wählen, hängt auch von Ihren Telefonie-Vorlieben und Ihrem Wohnort ab. Auf der Seite www.breitband-monitor.de hat die Bundesnetzagentur eine Deutschlandkarte zur Mobilfunkabdeckung veröffentlicht. Dort können Sie ganz einfach überprüfen, wie der Empfang zum Beispiel an Ihrem Arbeitsplatz oder Wohnort aussieht.

Zum Schluss noch ein Tipp aus unserem Beratungsalltag: Egal ob online oder im Handyladen, lassen Sie sich vor Vertragsschluss das sogenannte „Produktinformationsblatt“ aushändigen. Bei der Vielzahl an Tarifmöglichkeiten, Rabatten und Extrakosten können Sie so am besten Preis und Leistung vergleichen. Die Anbieter sind verpflichtet, Ihnen dieses Dokument vorzulegen. Nach unseren Erfahrungen schludern hier aber vor allem die lokalen Shops sehr häufig. Bleiben Sie hartnäckig. Ohne die kompakte Tarifübersicht empfiehlt es sich, keinen Vertrag abzuschließen.

Der Autor ist Rechtsanwalt und Leiter der Verbraucherberatung Mönchengladbach.

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