Mönchengladbach Auszeichnungen für Initiativen Heimatpreis für „Queers an der Niers“

Mönchengladbach · Der erste Preis der von der Stadt ausgeschriebenen Auszeichnung geht 2022 an den Verein, der das neue queere Zentrum in der Gladbacher Innenstadt betreibt. Aber auch eine Initiative zur Verschönerung von Baumstandorten und ein Verein, der Obdachlosen hilft, werden bedacht. Das sind die Preisträger.

 Der Verein „Queers an der Niers“ mit (v.l.) Heike Kivelitz, Dirk Porucki und Paul Breuer vor dem queeren Zentrum an der Wallstraße.

Der Verein „Queers an der Niers“ mit (v.l.) Heike Kivelitz, Dirk Porucki und Paul Breuer vor dem queeren Zentrum an der Wallstraße.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Der Stadtrat hat über die Träger des Heimatpreises entschieden. Dabei geht es für gemeinnützige Vereine oder Initiativen um hohe Preisgelder, mit denen die ehrenamtliche Arbeit unterstützt werden soll. Eine Jury hat die Bewerbungen gesichtet und bewertet. Die Politiker haben das Votum der Jury einstimmig angenommen. 17 Vereine, Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen haben sich für den Heimatpreis beworben. Das sind die drei Preisträger, denen ein Preisgeld zuerkannt wird.

1. Preis – „Queers an der Niers“

Der mit 8000 Euro dotierte erste Preis geht an den Verein „Queers an der Niers“. Der Verein betreibt das queere Zentrum an der Wallstraße, das kürzlich eröffnet wurde und das queeren Menschen und deren Freunden einen Treffpunkt und eine kompetente Anlaufstelle für Fragen, Informationen, Hilfe und Selbsthilfe sein soll. Dazu gehören Beratungen, Informationen und öffentliche Begegnungen und Aufklärungsangebote, aber auch Veranstaltungen und Feiern. In dem Zusammenschluss „Queers an der Niers“ haben sich mehrere Vereine zusammengefunden, um das queere Zentrum eröffnen zu können. Dazu gehören die lesbischen Frauen des gemeinützigen Vereins LesLie, einem Träger der freien Jugendhilfe, der gemeinnützige CSD-Verein sowie der Verein De leckere Jecke, der erste schwul-lesbische Karnevalsverein der Stadt. Die Jury bewertete das Engagement von „Queers an der Niers“ und dessen Bewerbung für den Heimatpreis mit 138 Punkten – was einem, deutlichen Vorsprung auf den zweiten Platz entspricht.

2. Preis – „Eickener Dominsel“

Den mit 4000 Euro dotierten zweiten Preis erkannte die Jury der Initiative Eickener Dominsel zu. Dabei handelt es sich um eine Nachbarschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Plätze im Quartier zu verschönern. Die Eickener Dominsel war das erste Projekt des Zusammenschlusses, das auf Initiative von Laura Hennicke-Küppers entstand. Seit August 2020 wird die Verkehrsinsel am Ende der Goethestraße, Ecke Körnerstraße von der Nachbarschaft gemeinschaftlich gepflegt. Nachbarschaftstreffen und Festlichkeiten sind ebenfalls Bestandteil dieses Gemeinschaftsprojekts. Die Bepflanzungen der Insel wird privat und durch Spenden aus der Nachbarschaft finanziert.

Es folgten weitere ähnliche Projekte im Viertel: das Kaiserplätzchen an der Kaiserstraße und die Nussecke an der Eickener Straße. Die Jury vergab 128 Punkte an die Eickener Dominsel, was zum zweiten Preis reichte.

3. Preis – „Wir für MG – Obdachlosenhilfe“

Die Dotierung in Höhe von 3000 Euro für den dritten Preis geht an den Verein „Wir für MG – Obdachlosenhilfe“. Der Verein sammelt Spenden und verteilt sie an Obdachlose. Gesammelt werden haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel des täglichen Bedarfs, Kosmetikprodukte, Kleidung, Schuhe, Schlafsäcke, Isomatten und Decken, Handtücher, Bettwäsche, Hunde- und Katzenfutter, sowohl Trocken- wie auch Nassfutter und Leckerlies. Die gesammelten Utensilien werden mindestens an jedem dritten Samstag im Monat an alle Obdachlosen und jeden dritten Donnerstag ausschließlich an Frauen ausgegeben. Jeden letzten Sonntag im Monat gibt es eine Kochaktion. Der gemeinnützige Verein finanziert sich über Spenden. Die Jury bewertete das Engagement des Vereins mit 127 Punkten und damit dem dritten Platz.

Zur Jury gehörten neben Oberbürgermeister Felix Heinrichs jeweils ein Vertreter pro Ratsfraktion. Das waren Frank Eibenberger (CDU), Michael Roth (SPD), Melissa Laws (Bündnis 90/Die Grünen), Corina Bülow (AfD), Stefan Dahlmanns (FDP), Jutta Zabci (Die Linke). Die Mittel für den Heimatpreis kommen vom Land NRW. Die Bewerber mussten mindestens eines der Kriterien erfüllen: ehrenamtliches Engagement mit Bezug zur Stadt aufweisen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, Ausstrahlung auf unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche, Engagement im kulturellen, sozialen, interkulturellen, geschichtlichen oder sportlichen Bereich aufweisen oder aber Beiträge zum Erhalt und zur Pflege von Brauchtum, Heimatpflege, Umwelt, Natur und Landschaft. Die Preisverleihung soll am 22. August stattfinden.

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