Zweiter Weltkrieg in Mönchengladbach Der große Bombenangriff

Mönchengladbach · In der Nacht auf den 31. August 1943 wurde Mönchengladbach von britischen Bombern schwer zerstört. Wir zeigen Fotos der zerstörten Stadt und wie es an diesen Stellen heute aussieht.

Bombenangriff auf Mönchengladbach am 31. August 1943
13 Bilder

Bombenangriff auf Mönchengladbach

13 Bilder
Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

Mitten in der Nacht war es in der Stadt so hell wie am Tag. Eine Schneise von Gladbach über Rheydt bis nach Odenkirchen stand in Flammen. In der kommenden Nacht vor 75 Jahren flogen britische Bomber von Südengland kommend den bis dahin schwersten Angriff auf das heutige Mönchengladbach. 413 Menschen starben. Tausende weitere wurden schwer verletzt. Der Schein der brennenden Stadt war noch in 200 Kilometern Entfernung zu sehen.

Fatal wurde der Angriff deshalb, weil die deutsche Flugabwehr nicht ausmachen konnte, was das Ziel der Bomber sein sollte. Man ging davon aus, dass sie nach Duisburg oder Siegen fliegen. Um 2.59 Uhr setzten 62 Bomber Leutmarkierungen über Neuwerk. Der Angriff begann. Er dauerte 73 Minuten. Die ersten drei Angriffswellen trafen Gladbach, drei weitere Rheydt und Odenkirchen. Sie wurden stärker zerstört. Dort herrschte besseres Wetter als in Gladbach. Drei britische Flugzeuge wurden abgeschossen. Die Flakstellungen gaben 9984 Schüsse ab.

Die Feuerwehr meldete damals 127 Großbrände und 6.629 weitere Brände. Während der nächtliche Angriff die Bevölkerung traf, hielt das britische Luftkriegsministerium im Bericht über den Angriff fest, dass lediglich Industriegebiete getroffen wurden. Besonders tückisch war, dass viele Bomben erst Tage später explodierten. Sie waren mit Zeitzündern versehen. Sechs Tage nach jener Nacht flogen wieder britische Bomber über die Stadt. Dieses Mal, um zu schauen, ob die Nacht zum 31. August "erfolgreich" war.

Angeblich soll der britische Premierminister Winston Churchill den Befehl gegeben haben, Mönchengladbach dem Erdboden gleich zu machen. Bewiesen ist es nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort