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Denkanstoß zu Weihnachten im Lockdown „Fürchte dich nicht!“

Mönchengladbach · Weihnachten 2020 könnte uns viel näher an das Kind in der Krippe mit seiner Botschaft bringen, als wir es sonst gewohnt waren, schreibt unser Autor.

 Eine Jesus-Figur mit Mund-Nase-Bedeckung symbolisiert Weihnachten zu Corona-Zeiten.

Eine Jesus-Figur mit Mund-Nase-Bedeckung symbolisiert Weihnachten zu Corona-Zeiten.

Foto: dpa/Radoslaw Czajkowski

So klingt es uns entgegen von der himmlischen Engelschar. Ok, ganz genau heißt es „Fürchtet Euch nicht!“ Zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, ist nicht klar, ob wir diese Botschaft in halbwegs gewohnter Weise in einer Kirche am Heiligen Abend werden hören können. Auch wenn Sie diese Zeilen lesen, wird es noch nicht sicher sein.

Und obwohl wir noch nicht einmal den 4. Advent gefeiert haben, kreisen unsere Gedanken schon um das Fest der Feste. Das ist ja immerhin so wie immer. Und auch wieder nicht. Denn so viel steht fest – es wird anders werden dieses Jahr.

Der harte Lockdown bringt für viele Menschen Ängste mit sich, Existenzängste. Wie soll man da Weihnachten feiern?  Das Kind in der Krippe wird auch nicht direkt eingreifen, das scheint sicher.

Die letzten Tage im Advent – fast eine Woche noch -, wird eine Stille über das Land gelegt, die wir so lange vor dem Fest bzw. gar nicht kennen. Kann darin für diese Zeit auch eine Chance liegen?

Ich bitte das nicht als zynische Frage zu verstehen. Menschen, die um ihr Leben kämpfen, die sich um Angehörige und / oder Freunde (zutiefst) sorgen, die bis zum Anschlag arbeiten müssen, die nicht wissen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen, pfeifen auf diese Ruhe. Oder sagen: Es ist zu früh oder zu spät.

Da kann ein „Fürchtet Euch nicht“ mehr als wie Hohn in den Ohren klingen.

Und trotzdem wage ich die Frage zu stellen, ob uns der zu Ende gehende Advent und die Weihnachtsfeiertage 2020 nicht viel näher an das Kind in der Krippe mit seiner Botschaft bringen, als wir es sonst gewohnt waren. Der Stall in Bethlehem ist eben kein Palast eines ruhmreichen Herrschers in einer Metropole. Die Menschen, die in dieser Nacht im Stall waren, von Maria und Josef angefangen, kannten Existenzängste und Sorgen, waren Tagelöhner oder sonst in ärmlichen Verhältnissen. Gerade zu Ihnen kommen die Engel und sagen „Fürchtet euch nicht, Euch ist heute der Heiland geboren.“ Und ich bin mir sicher, dass nicht alle Hirten und alle anderen sofort gejubelt haben, unter ihnen befanden sich sicher die Zweifler, die Enttäuschten, die Zyniker und wer sonst noch so dabei war. Aber eins haben sie gemacht: sie haben den Schritt hin gewagt zu diesem Stall. Haben sich auf das Geschehen eingelassen und sich nicht abgewandt, haben etwas gespürt von dem Besonderen, vielleicht sogar Heiligem, das nicht in Worte zu fassen ist. Dadurch waren sie ihre Sorgen nicht unmittelbar los, hatte sich an ihrer Lage nichts geändert. Aber zumindest bei einigen etwas an ihrer Haltung, an ihrem Mut, ihrer Zuversicht. Man nennt es Glauben.

Ist es uns in diesem Jahr in diesem Sinne möglich, Weihnachten zu erleben? Das Kind näher und anders als sonst an uns, vielleicht sogar in uns zu lassen?

Das kann jede und jeder nur für sich selbst entscheiden. Fest steht: auch dieses Jahr wird Weihnachten werden und das Kind wird da sein – schutzlos, auf Hilfe angewiesen und doch in seiner Schwachheit so stark. Ein Tröster, Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst – wie es in geheimnisvollen Worten beim Propheten Jesaja heißt.

Dass das Geheimnis der Weihnacht Sie auch - oder gerade - in diesem Jahr umfängt, wünscht von Herzen

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