kfd ruft auf Demonstration für eine geschlechtergerechte Kirche

Mönchengladbach · In einer Nachfolgeaktion zu Maria 2.0 setzt die kfd am Donnerstag, 26. September, vor der Citykirche ein Frauenzeichen.

Das Frauensymbol gleicht dem Kirchensymbol. Die Lesart ist eine Frage der Perspektive. Im Anliegen für eine Erneuerung der Kirche mit Frauen in allen Ämtern lädt die kfd in Nachfolge der Protestaktion Maria 2.0 zum Perspektivwechsel ein. Am Donnerstag, 26. September, werden zur Demonstration auf dem Edmund-Erlemann-Platz vor der Citykirche das Frauenzeichen und das Kirchensymbol aus Menschen gebildet. Die Teilnehmer tragen ein purpurfarbenes Kreuz, das in Form und Größe dem Ansteckkreuz der Priester ähnelt und vertraute Symbolik verändernd aufgreift. Die in der katholischen Kirche den Kardinälen vorbehaltene Gewandfarbe verweist nun auf die Purpurhändlerin Lydia, erste Christin auf europäischem Boden.

Propst Peter Blättler, Pfarrer der Sankt Vitus-Gemeinde in der Gladbacher Innenstadt, begrüßt die Aktion. „In der Kirche brauchen wir eine Meinungsbildung. Wir sollten grundsätzlich über den priesterlichen Beruf nachdenken. Das Amt als solches muss auf den Prüfstand. Sprechverbote helfen nicht weiter.“ Papst Paul II habe 1994 die Ablehnung der Frauenfrage ausschließlich historisch und nicht inhaltlich begründet. Daher sei es wichtig, das Thema wieder aufzugreifen.

Bei der Protestaktion werden die kfd-Frauen vom Sozialdient katholischer Frauen, der Kolpingstiftung und dem Volksverein unterstützt. Nicht nur Frauen sind willkommen, sondern auch ausdrücklich Männer. Bei einer Menschenkette in Aachen hielten auch viele Männer Plakate mit dem Aufruf „Frauen, worauf wartet Ihr?“ hoch, berichten Monika Schmitz und Marie Theres Jung. Die starke Nachfrage nach Aktionspaketen zum Thema ist für beide kfd-Frauen Beleg für ein sehr starkes Interesse an der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in der Kirche.

„Wir sind überzeugt, dass die Kirche Geschlechtergerechtigkeit vorleben muss, wenn sie zu wichtigen Themen gehört werden will. Die Würde von Frau und Mann in gleicher Weise zu achten, gilt als Beweis der Achtung von Menschenrechten“, betont Jung, Vorsitzende des Diözesanverbandes kfd Aachen. Sie freut sich über Zuspruch und kennt ebenso starken Gegenwind. „Das Material, das der Bundesverband zusammengestellt hat, hilft uns, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen und gegen Kritik zu argumentieren“, sagt Monika Schmitz, geistliche Leiterin der kfd St. Georg Korschenbroich-Liedberg und kfd-Vorstandsmitglied im Diözesanverband Aachen.

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