Mönchengladbach Demo für bezahlbare Mieten

Mönchengladbach · In Mönchengladbach sollen insgesamt 16.049 bezahlbare Wohnungen fehlen.

 Auch die DGB-Vorsitzende Anja Weber (gelbe Jacke) war neben den teilnehmenden Bündnissen bei der Demo mit vor Ort. 

Auch die DGB-Vorsitzende Anja Weber (gelbe Jacke) war neben den teilnehmenden Bündnissen bei der Demo mit vor Ort. 

Foto: Marie Ludwig

2006 standen in Mönchengladbach noch 15.264 Wohnungen in Sozialbindung. Innerhalb von sechs Jahren ist der Bestand um 5270 Wohnungen gesunken. Lediglich 628 Wohnungen wurden im gleichen Zeitraum in Mönchengladbach neu gefördert. Franjo Schiller, Vorstandsmitglied des Arbeitslosenzentrums Mönchengladbach, bezeichnet diese Entwicklung als „Katastrophe“. „Es fehlt in Mönchengladbach das Angebot für preiswerten Wohnraum“, sagt Schiller bei einer Demonstration für bezahlbare Mieten auf dem Sonnenhausplatz. Zusammengekommen sind Vertreter des Gewerkschaftsbundes DGB, des Arbeitslosenzentrums und des Bündnisses für Menschenwürde und Arbeit. Auch der Mieterprotest-LEG ist mit vor Ort. Auf gelben Plakaten steht das beklagte Problem: „Hier fehlen 16.049 bezahlbare Wohnungen.“

Mönchengladbach ist kein Einzelfall. So ist die Demonstration Teil einer bundesweiten Protestwoche, bei der allein in NRW rund 40 Veranstaltungen stattfinden. Auch Anja Weber, Vorsitzende des DGB in NRW, ist bei der Demonstration dabei und fordert die Stadt neben dem Appell: „Bauen, Bauen, Bauen“ auch dazu auf, bei der Grundstücksvergabe genauer hinzuschauen. „Vorrang sollten vor allem Gemeinschaften oder Genossenschaften haben, die sich für den sozialen Wohnungsbau engagieren“, sagt Weber. Gerade in Mönchengladbach sei die Situation schwierig, da vor allem Arbeitnehmer in den angesiedelten Logistik-Zentren unter prekären Beschäftigungsbedingungen leiden würden. „Insgesamt 45 Prozent bezahlen mehr als 30 Prozent ihres Gehalts für ihre Miete“, sagt DGB-Stadtverband-Vorsitzender Emrah Bektas. Er verweist darauf, dass Wohngebiete wie die Roermonder Höfe, die Seestadt oder das Maria-Hilf-Gelände für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden müssten, die Situation sei dringend.

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