Umstrittene Politikerin in Mönchengladbach Demo gegen „Transfeindlichkeit“ vor Rheydter Rathaus

Mönchengladbach · Grünen-Mitglied Eva Engelken rückt im Mönchengladbacher Stadtrat für Lena Zingsheim-Zobel nach. Das ist jetzt Anlass für eine Kundgebung, die unmittelbar vor der Sitzung stattfindet. Worum es geht, und wie Engelken dazu steht.

 Eva Engelken wird der nächsten Ratssitzung erstmals als Mitglied beiwohnen.

Eva Engelken wird der nächsten Ratssitzung erstmals als Mitglied beiwohnen.

Foto: Grünen Mönchengladbach

Am Mittwoch wird ein neues Mitglied im Stadtrat sitzen: Eva Engelken rückt für die Grünen-Politikerin Lena Zingsheim-Zobel nach. „Ich freue mich auf meine erste Ratssitzung und werde mein Amt zum Wohle der Stadt ausfüllen“, sagt Engelken im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Freude ist aber nicht auf allen Seiten so groß. Im Gegenteil: Die Grüne Jugend und die Jungsozialisten (Jusos) rufen unter dem Titel „Kein Platz für Transfeindlichkeit im Stadtrat oder sonst wo“ zu einer Kundgebung vor dem Rheydter Rathaus auf. Die Jugendorganisationen „stellen sich entschieden dagegen“, dass Engelken vereidigt wird und planen, vor der Ratssitzung mit „ein Zeichen gegen Transfeindlichkeit in der Stadt zu setzen.“

Das ist eine neue Eskalationsstufe. Engelken, seit 2018 Grünen-Mitglied, wurde zwar selbst von der Partei auf die Reserveliste gesetzt. Die Grünen haben aber mittlerweile mit ihr gebrochen und Kostenpflichtiger Inhalt lehnen eine Zusammenarbeit ab. Grund dafür sind Engelkens Ansichten in der Transgender-Debatte und ihre Kostenpflichtiger Inhalt Kritik am Selbstbestimmungsgesetz. Deshalb wird Engelken im Rat auch kein Teil der Grünen-Fraktion, sondern fraktionslos sein – wie in der Bezirksvertretung Nord, Kostenpflichtiger Inhalt wo sie ebenfalls nachgerückt ist.

Zur Kundgebung rufen neben den beiden Jugendorganisationen auch der Verein CSD Kostenpflichtiger Inhalt Mönchengladbach und die Partei „Die Linke“ auf. „Die Fraktion“ wird dem eigenen Bekunden nach teilnehmen. Von der Grünen-Chefin Beate Wyen heißt es am Montagmittag auf Anfrage, dass „Meinungsäußerungen dieser Art“ unterstützenswert seien, die Partei aber noch nicht entschieden habe, ob sie sich der Kundgebung anschließen werde.

Eva Engelken sieht die Demonstration kritisch. Aus „ideologischen Gründen“ werde sie „diffamiert und beleidigt“. So heißt es in den sozialen Medien im Aufruf zur Kundgebung, dass es keinen Platz für „TERFs“ (trans-ausschließende, radikale Feministen) gebe. In der Pressemitteilung wird die Juso-Vorsitzende Mandana Bayat zitiert mit: „Eva Engelken hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, welche menschenfeindlichen Ansichten sie vertritt. Transfeindlichkeit ist nicht einfach nur eine Meinung. Es ist reiner Hass, der Menschen regelrecht das Leben kostet.“ Und Josy Wichards, Sprecherin der Grünen Jugend, sagt dort: „Eva Engelken repräsentiert nicht unsere Werte und hat in unseren Reihen nichts verloren. Wir werden uns auch zukünftig von solchen Ansichten abgrenzen und konsequent für eine tolerante Stadt kämpfen.“ Bei der Kundgebung solle gezeigt werden, „dass wir unsere Stadt nicht solchen Menschen überlassen!“

Zuspruch bekommt Engelken in einem offenen Brief an die Bürgermeister und den Stadtrat von Pädagoginnen, Psychologinnen, Politikerinnen bundesweit und – wie sie sich selbst bezeichnen – weiteren „Frauen, Müttern, Lesben und sie unterstützenden Männern“. Sie nehmen in der Kundgebung „Bestrebungen wahr, dass eine demokratisch gewählte und untadelige Bürgerin an der Ausübung ihres Mandats gehindert werden soll.“ Ähnlich äußert sich Engelken: Es werde versucht, „in demokratische Abläufe einzugreifen“. Sie hoffe, „dass die Demo auf dem Marktplatz bleibt und die Ratssitzung nicht gestört wird“.

Info Die Kundgebung findet am Mittwoch, 13. September, ab 14.30 Uhr auf dem Rheydter Marktplatz vor dem Rathaus statt. Einem Polizeisprecher zufolge werden 50 Teilnehmende erwartet.

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