Einsturzgefährdetes Haus in Mönchengladbach Dauersperrung Sophienstraße

Mönchengladbach · Das einsturzgefährdete Haus ist erst zum Teil abgerissen. Deshalb stehen auch die Absperrbaken noch. Jetzt sind es schon rund 30 Wochen.

 Die Abrissarbeiten an der Sophienstraße sind noch nicht abgeschlossen.

Die Abrissarbeiten an der Sophienstraße sind noch nicht abgeschlossen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Der 31. Mai 2018 ist den Anwohnern der Sophienstraße tagtäglich gegenwärtig. Denn auch jetzt, ein gutes halbes Jahr später, erinnern noch rot-weiße Absperrbaken an den Fronleichnamtag im vergangenen Jahr. Es war um kurz vor 11 Uhr, als sich in einem Mehrfamilienhaus an der Sophienstraße plötzlich die Wände bewegten. Ein Schock-Erlebnis für die Bewohner, die sofort die Feuerwehr alarmierten. Tatsächlich fanden die Einsatzkräfte in dem Gebäude mehrere Risse in tragenden Bauteilen. Sofort begannen sie mit der Evakuierung des betroffenen Hauses sowie der angrenzenden Gebäude. Die Sophienstraße wurde komplett gesperrt. Und Letzteres ist noch heute so.

Immer noch geht von dem einsturzgefährdeten Gebäude, das zum Teil abgerissen wurde, eine Gefahr aus. Solange der Bauschutt nicht vollständig abgetragen ist, werden wohl auch die Absperrbaken bleiben. Aber ein Ende ist zumindest in Sicht. „Im Laufe der kommenden Woche ist geplant, die Straße wieder einspurig freizugeben. Die komplette Freigabe der Sophienstraße ist dann für übernächste Woche avisiert“, teilte Stadtsprecher Mike Offermanns am Donnerstag mit.

In dem betroffenen Mehrfamilienhaus hatte zuletzt nur noch eine Familie gewohnt, weil das Gebäude renoviert werden sollte. Der Besitzer ahnte damals noch nicht, dass es dazu nie kommen würde. Aber am 31. Mai, so hatten Experten später festgestellt, war ein tragender Stützpfeiler um satte 15 Zentimeter abgesackt und hatte dabei Seitenwände und Decken mitgenommen. Grund für das Absacken war ein Rohr unter der Bodenplatte, das dem Druck nicht mehr Stand gehalten hatte und eingebrochen war. Zur Stabilisierung wurden zunächst Stützpfeiler in das Haus eingezogen. Aber es half nichts. Statiker stellten schließlich fest: Das Gebäude ist nicht mehr zu retten und ein Abriss unumgänglich.

Im Juli erteilte die Stadt dem Besitzer schließlich eine Abrissverfügung, gegen die er jedoch rechtliche Schritte einleitete. Das verzögerte die Aufhebung der Straßensperre erneut. Die Bewohner der Nachbargebäude hatten bereits schnell wieder ihre Wohnungen beziehen können. Einsturzgefährdet sei nur das betroffene Mehrfamilienhaus, erklärten die Experten. Aber auf die Straße könnten Trümmer fallen. Und weil die Fahrbahn eng ist, wurde sie aus Sicherheitsgründen komplett abgeriegelt.

Für die Gewerbetreibenden an der Sophienstraße war die Sperrung ein großes Ärgernis. Zwar waren ihre Büros und Geschäfte noch mit dem Auto über andere Wege zu erreichen, aber nicht jeder kannte die Ausweichmöglichkeiten. „Täglich rufen uns ortsfremde Kunden und Lieferanten an und fragen uns nach dem Weg. Umsatzfördernd ist dieser Zustand für uns sicherlich nicht“, berichteten sie. Nach mehreren Beschwerden richtete die Stadt schließlich eine beschilderte Umleitung ein. Die Umleitung funktionierte, dennoch fragten sich die Anwohner, warum alles so lange dauert, warum mit dem Abriss nicht längst begonnen worden ist.

Jetzt ist die Hoffnung groß, dass die Straße tatsächlich bald wieder geöffnet wird.

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