Eröffnung in Mönchengladbach Das Stadtarchiv ist angekommen

Mönchengladbach · Etwas mehr als zwei Monate dauerte der Umzug vom Verwaltungsgebäude Oberstadt in das Vituscenter. Nun öffnet das Archiv wieder für den Publikumsverkehr. Der Standort hat viele Vorteile und bringt einige Neuerungen mit sich.

 Stadtarchivmitarbeiterin Ilona Gerhards fühlt sich an ihrem neuen Arbeitsplatz schon wohl. Sie freut sich vor allem über die neuen digitalen Möglichkeiten.

Stadtarchivmitarbeiterin Ilona Gerhards fühlt sich an ihrem neuen Arbeitsplatz schon wohl. Sie freut sich vor allem über die neuen digitalen Möglichkeiten.

Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Die Umzugsarbeiten sind beendet, die Bücherregale und das Magazin gefüllt. Das Stadtarchiv ist endlich in den neuen Räumen in der ersten Etage des Vituscenters angekommen. Etwas mehr als zwei Monate haben die Arbeiten gedauert. Heute hat das neue Stadtarchiv zum ersten Mal geöffnet. Die Besucher erwartet ein heller, großzügiger Lesesaal. Dort lagern Bücher auf 75 Regalmetern. Im Keller des Vituscenters befindet sich das Magazin. Dort stehen rund 3,5 Kilometer Akten. Ein weiterer Kilometer kommt demnächst aus dem Rathaus Rheydt und den Bezirksverwaltungsstellen hinzu. Die neuen Räume hat die Stadt von der EWMG angemietet. Die Umbaukosten belaufen sich auf rund 1,65 Millionen Euro. Die Ausstattung konnte durch eine Förderung des LVR finanziert werden. Die größte Neuerung für Nutzer des Stadtarchivs sind die längeren Öffnungszeiten von montags bis donnerstags.

"Neu ist auch unser Vortragsraum", sagt Ilona Gerhards. Die Mitarbeiterin des Stadtarchivs freut sich auf den Start des neuen Archivs. "Wir kooperieren seit einigen Jahren mit dem Hugo-Junkers Gymnasium. Bald werden wir auch mit dem Huma eine Kooperation eingehen", sagt sie. An ihrem Arbeitsplatz berät sie die Nutzer des Stadtarchivs. Diese können fortan entweder an einem riesigen Tisch arbeiten oder einen der vielen großen Computerbildschirme nutzen, um digital etwas nachzuschlagen. "Die Personenregister liegen nun alle digital vor. Das war am alten Standort nicht der Fall", sagt sie. Das Magazin bietet Platz für rund acht Kilometer Akten. Für die nächsten 30 Jahre soll das laut Planung reichen. Das Magazin hat eine konstante Temperatur um die 18 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von maximal 50 Prozent. Für die Nutzer ist es jedoch unzugänglich.

Der Umzug in die neuen Räume hatte viele Gründe. Zum einen war das Archiv an der Aachener Straße schlicht zu klein geworden. Zum Anderen waren die Räume nicht mehr zeitgemäß, die Technik veraltet und die Nutzung schwierig. Als der Umzug begann, packten die Archivmitarbeiter Möbel und einige Bücher selber ein. Den Großteil jedoch erledigte eine Spezialfirma aus dem sächsischen Werdau, die sich mit dem Transport von Archivgut auskennt. Im neuen Archiv musste dann von den Mitarbeitern alles wieder eingeräumt werden. "Der Umzug hat wirklich hervorragend geklappt", sagt Archivleiter Helge Kleifeld. "Deswegen können wir jetzt auch schon pünktlich öffnen." Kleifeld hat, wie die anderen Mitarbeiter nun auch, sein eigenes Büro direkt neben dem Lesesaal. Auch das ist eine Neuerung. Die Ausstattung des Archivs verspricht einen großen Komfort für die Nutzer.

Neben historischen Schriften wird das Stadtarchiv künftig auch ein Ausstellungsraum sein. "Wir zeigen in Vitrinen die Geschenke, die der Oberbürgermeister im Laufe der Jahre bekommen hat", sagt Ilona Gerhards. Die behält das Stadtoberhaupt nämlich nicht selbst. Noch sind die Vitrinen leer, doch an einer Wand hängt bereits eine große Borussia-Fahne im Stile der britischen Flagge. "Sie war ein Geschenk von britischen Frauen beim Abzug der Streitkräfte aus dem Hauptquartier. Die Fahne haben sie selber genäht", verrät Gerhards.

Zu erreichen ist das Stadtarchiv derzeit nur durch das Treppenhaus des Vituscenters oder per Aufzug. Die Rolltreppe ist noch defekt, soll aber in den kommenden Wochen repariert werden.

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