Freiarbeit in Mönchengladbach Das Gymnasium am Geroweiher hat jetzt eine LernBar

Mönchengladbach · Eine Anregung für den neuen Raum, der allen 620 Schülern zur Verfügung steht, kam aus Kopenhagen: Dort gibt es eine Schule mit 1000 Schülern, die nur aus einem Raum besteht.

 Im Gymnasium am Geroweiher wurden in der Aula kleine Lerninseln geschaffen.

Im Gymnasium am Geroweiher wurden in der Aula kleine Lerninseln geschaffen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Aus der früheren, sehr nüchternen „kleinen Aula“ des Gymnasiums am Geroweiher, die auch als Klausurenraum genutzt wurde, ist  die „LernBar“ geworden. Sie wurde jetzt offiziell vorgestellt. Aber es gab noch einen weiteren Grund für diese kleine Feierstunde, an der auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs und die Schulausschuss-Vorsitzende Petra Heinen-Dauber teilnahmen: Der Elftklässler Simon Wilder hatte erfolgreich am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilgenommen. Sein Thema: „Die Trabrennbahn Mönchengladbach und ihr gesellschaftlicher Einfluss auf die Region und die Bevölkerung.“  Simon hat ganz nebenbei mit seinem Erfolg auch bewiesen, dass die neue Lernbar bestens für die Freiarbeit geeignet ist.

Es war zunächst nicht alles rund gelaufen: Das erste Architekturbüro hatte das Handtuch geworfen, Architektin Merit Rieseberg übernahm und hielt durch. Birgit Reichert vom städtischen Gebäudemanagement hatte jede Menge Ideen eingebracht. In die Umgestaltung des Raums und die Attraktivierung des Innenhofs wurden rund 440.000 Euro investiert.

„Oh, das ist aber schön geworden:“ So oder ähnlich lauteten erste Reaktionen. „Dieser Raum dient der Freiarbeit, die Schülerinnen und Schüler können hier auch Präsentationstechniken üben“, erklärte Schulleiter Christian Dern.

Die knapp 200 Quadratmeter große Lernbar steht allen 620 Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Sie ist immer von 7.45 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Der Schulleiter ist auch mit der technischen Ausstattung sehr zufrieden, die Tablets und Notebooks tragen das Apple-Logo. Was erst auf den zweiten Blick auffällt: Der neue Teppichboden in Grau und Dunkelgrau ist so verlegt, dass jeweils eine Farbe ein Quadrat bildet. Jedes Quadrat markiert die Grundfläche einer Lerninsel, die mit mobilen Trennwänden separiert werden kann. Insgesamt können neun Lerninseln geschaffen werden.

Chantal Makali (18) sang für die Besucher, und Simon Wilder präsentierte seine Arbeit zum Thema „Trabrennbahn“. Die Anwesenden erfuhren unter anderem, dass dort 1893 das erste Pferderennen stattgefunden hatte, dass die Rennen schnell zu einem gesellschaftlichen Großereignis wurden in Zeiten, als es ungleich weniger Angebote zum Amüsieren gab als heute.

Der erste Nachkriegsrenntag fand im Jahre 1949 statt. Was die Zuhörer beeindruckte: „In den Hochzeiten in den 1970er und 1980er Jahren wurden auf der Trabrennbahn mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr umgesetzt – damit war der Umsatz höher als der von Borussia Mönchengladbach“, erklärte Simon Wilder.

Bürgermeister Felix Heinrichs überreichte Simon ein Buchgeschenk. Und er warb für die Nutzung der Stadtbibliothek, die derzeit im Vitus-Center untergebracht ist.

Für die neue LernBar hatte man sich Anregungen unter anderem aus Kopenhagen geholt. Dort gibt es eine Schule mit rund 1000 Schülern, die nur aus einem einzigen Raum besteht. Gelernt wird in kleinen Kojen, in die der Raum aufgeteilt wurde.

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