Hochschule Niederrhein bekommt Gelder 700.000 Euro für Projekte gegen Rechtsextremismus

Mönchengladbach · Die Hochschule Niederrhein möchte Akteure stärken, die sich gegen Rechtsextremismus und für die Stärkung der Demokratie einsetzen. Dabei helfen soll ein Forschungsprojekt, das vom Bund bezuschusst wird.

 Ein Schild der Hochschule Niederrhein (Symbolbild)

Ein Schild der Hochschule Niederrhein (Symbolbild)

Foto: Ilgner

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt zwei Projekte der Hochschule Niederrhein (HSNR) gegen Rechtsextremismus mit insgesamt 700.000 Euro. Das teilte die HSNR am Montag mit. Zuständig für beide Projekte an der HSNR ist das Institut Social Concepts (SO.CON).

Der überwiegende Teil von 430.00 Euro soll in den kommenden fünf Jahren in das Projekt „Plattform Transfer – Kommunikation mit Zivilgesellschaft, Kommunen und politischer Bildung“ fließen. Hierbei handelt es sich um eines von drei Teilprojekten, mit denen das vorhandene Wissen über Rechtsextremismus systematisiert werden und in die Wissenschaft einfließen soll. Erwachsen soll daraus das Wissensnetzwerk Rechtsextremismus (Wirex). Dessen Ziel ist es, Wissen und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis zu bündeln und zu analysieren. Zudem sollen Akteure aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen aus Wissenschaft und Praxis vernetzt werden, wie die HSNR mitteilt.

Beate Küpper, Vize-Leiterin des SO.CON-Instituts, sagt, dass bisher eine eigene, interdisziplinäre Vernetzungsstruktur fehle. „Ziel ist es, ein eigenständiges Forschungsfeld Rechtsextremismus zu etablieren“, erklärt sie.

Mit weiteren 270.000 Euro soll unterdessen das Projekt „Beware - Demokratieprojekte wappnen und resilient machen“ vom Bund bezuschusst werden. Im Rahmen dieses Vorhabens möchte ein Forscherteam herausfinden, wie oft Organisationen zur Zielscheibe von Rechtsextremisten werden, womit sie konkret konfrontiert werden und wie sie damit umgehen.

Konkret sollen für das Projekt ehren- und hauptamtliche Akteure befragt werden. Aus den Erkenntnissen sollen dann gemeinsam mit Kooperationspartnern Handlungsstrategien entwickelt und in die Öffentlichkeit getragen werden. Dies soll Akteure letztendlich stärken und ihnen dabei helfen, mit bedrohlichen Situationen umzugehen. Außerdem will das Forschungsteam herausfinden, welche Rahmenbedingungen es zum Schutz der Demokratie-Arbeit braucht.

„Es gibt zwar Fachliteratur zum Thema und einzelne Handreichungen etwa zum Umgang mit Hassmails, aber noch kein umfassendes Konzept, das präventiv ausgerichtet ist“, sagt Küpper. Das BMFB unterstützt die Projekte im Rahmen der Förderrichtlinie „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“.

Die HSNR ist mit mehr als 13.000 Studierenden laut eigenen Angaben eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Sie hat Standorte in Krefeld und Mönchengladbach.

(grz)
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