Bauprojekt in Mönchengladbach Großes Interesse an Maria-Hilf-Terrassen

Mönchengladbach · Nach dem Auszug des Krankenhauses hat die Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan begonnen. Zum Auftakt machten viele Bürger Anmerkungen zu den Plänen. Noch bis zum 30. November können Vorschläge eingereicht werden.

 So sehen die Pläne von „Urban Agency“ für die Maria-Hilf-Terrassen aus. Rechts ist der denkmalgeschützte Bereich mit der Kapelle und dem Turm.

So sehen die Pläne von „Urban Agency“ für die Maria-Hilf-Terrassen aus. Rechts ist der denkmalgeschützte Bereich mit der Kapelle und dem Turm.

Foto: Urban Agency

Das Interesse der Bürger für das geplante Quartier im Areal des alten Maria-Hilf-Krankenhauses ist offenkundig groß. Bei der Auftaktveranstaltung für die Beteiligung der Öffentlichkeit platzte der Ratssaal im Rathaus Abtei jedenfalls aus allen Nähten. Die beiden Stadtbauräte Rafael Urbanczyk und Eva Deuster präsentierten die vom dänischen Architekturbüro „Urban Agency“ geplanten Vorentwürfe des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans der „Maria-Hilf-Terrassen“  der Öffentlichkeit. Das Büro hatte in einer Bürgerwerkstatt im vergangenen Jahr den Zuschlag der Jury erhalten.

Die terrassenartige Anordnung der geplanten Wohnblöcke schafft einen besonderen Charme. Geplant sind nicht nur Mietobjekte, sondern auch Eigentumswohnungen, Stadthäuser und Gewerbeimmobilien. „Wir möchten keinen Einheitsbrei mit gleichen Fassaden in diesem wunderbaren innerstädtischen Bereich. Wir sind für alles offen und möchten die Grundstücke gerne an verschiedene Investoren verkaufen“, sagte Planer Rafael Urbanczyk.

Die Maria-Hilf-Terrassen sollen Wohnen, Arbeiten und Wohlfühlen verschiedener Generationen miteinander verbinden. „Wir würden hier gerne Wohnraum schaffen für Familien, für Singles, für Senioren, vielleicht auch für Studenten“, erklärt Deuster. Eine Kombination, die sich für Zuhörer Harald Dohmen kaum vereinbaren lässt: „Senioren gemeinsam mit Studenten in ein Wohngebiet ziehen zu lassen, ist meines Erachtens  schon theoretisch nicht realisierbar. Die Diskrepanzen in den Erwartungen und Preisvorstellungen sind da doch viel zu groß.“

Tatsächlich sind es besonders die möglichen Preise für Objekte im neuen Quartier, die die Besucher der Auftaktveranstaltung interessieren. Aufgrund eines noch nicht vorhandenen Vermarktungskonzeptes liegen dazu allerdings noch keine belastbaren Zahlen vor. Auch Fragen zu Energiekonzepten blieben noch unbeantwortet. „Wir sind noch sehr früh dran. Nach der Überarbeitung sehen wir uns hier dann bald noch einmal wieder und wissen mehr“, erklärte Urbanczyk.

Ein Thema, dass vor allen Dingen die älteren Generationen nachdenklich stimmt, ist die fehlende Planung von Geschäften des täglichen Bedarfs. „Bis zum Minto ist es doch viel zu weit, wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. Ein kleiner Laden wäre daher sinnvoll“, ist sich Maria Schmelzer sicher. Wobei schon im kommenden Jahr die Markthalle auf dem Kapuzinerplatz gebaut wird.

 Der Ratssaal im Rathaus Abtei war bei der Infoveranstaltung der Stadt voll besetzt.

Der Ratssaal im Rathaus Abtei war bei der Infoveranstaltung der Stadt voll besetzt.

Foto: Theo Titz

Auch die verkehrsberuhigte Planung des neuen Wohngebietes regte zu Diskussionen an. Außer Rettungswagen, Pflege- und Lieferdiensten ist kein Verkehr im Bereich der Terrassen vorgesehen. Stattdessen sind verschiedene Tiefgaragen geplant, die mit insgesamt 500 Stellplätzen nur einen Platz pro Wohneinheit vorsehen. „Ich finde das sehr wenig und ich habe auch Angst, dass der Verkehr sich dann auf die umliegenden Straßen außerhalb des Quartiers verlagertsagte Anwohnerin Elisabeth Reiners. „Dann wäre es für uns vorbei mit der Ruhe.“

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