Mönchengladbach Ein Buch für Leib und Seele

Mönchengladbach · Vollkornbrot im Fastenmonat Februar, Reistörtchen im Mai und Christstollen im Dezember: Pfarrer Klaus Hurtz und Konditormeister Heinz-Richard Heinemann haben besinnliche Texte und verführerische Rezepte zusammengefügt.

 In der Heinemann-Backstube präsentieren Heinz-Richard Heinemann (l.) und Klaus Hurtz ihr Buch „Mit Leib und Seele durch das Jahr“.

In der Heinemann-Backstube präsentieren Heinz-Richard Heinemann (l.) und Klaus Hurtz ihr Buch „Mit Leib und Seele durch das Jahr“.

Foto: Isabella Raupold

Was, um Himmels Willen, hat ein Reistörtchen mit dem Monat Mai zu tun? Oder was, bitteschön, knusprige Hippen mit dem Februar? Oder Mozartkugeln mit dem August? Klaus Hurtz ist um keine Antwort verlegen. „Im Mai gibt es noch kein heimisches Obst, aber Reis gibt es immer“, sagt der Rheydter Pfarrer. Im Übrigen werde bevorzugt im Mai geheiratet. „Und womit wird das Brautpaar beworfen? Mit Reis natürlich.“ Hippen passen – allein schon vom Wortklang – zum Karneval im Februar, und im August beginnen in Salzburg die Mozart-Festspiele. „Da liegen doch wohl Mozartkugeln auf der Hand“, sagt der Pfarrer. Gut. Wesentlich eindeutiger erschließt sich der Zusammenhang zwischen dem Monat Dezember und dem Weihnachtsfest mit dem Rezept für den Christstollen von Heinz-Richard Heinemann.

Klaus Hurtz hatte die Idee, unter dem Titel „Mit Leib und Seele durch das Jahr“ ein Buch zu gestalten. „Es ging darum, den Menschen ganzheitlich zu entdecken“, sagt Hurtz. Schließlich fühle sich der Mensch nur wohl, wenn es Leib und Seele gut ergehe. „Und bei der Planung fiel mir natürlich Heinz-Richard Heinemann mit seinen köstlichen Rezepten ein.“ Das Buch ist fertig, der Mönchengladbacher B. Kühlen-Verlag hat es soeben vorgelegt. Der Konditormeister und der Meister des Wortes – Heinemann und Hurtz – haben als echtes Dream-Team verführerische Rezepte für den Leib und besinnliche Texte für die Seele zusammengefügt.

Klaus Hurtz hat einige seiner Denkanstöße, die er seit etlichen Jahren für die Mönchengladbacher Ausgabe der Rheinischen Post schreibt, aktualisiert. Jedem seiner Texte ist ein Rezept zugefügt und mit fantastischen Fotos von Giulio Coscia ausgesprochen geschmackvoll aufgewertet. Beispiel März: Der Pfarrer schreibt unter dem Titel „Vergebung und Gnade“ über die Fastenzeit. die „letztlich ein Weg ist und eine Reise zum eigenen Ich“. Heinz-Richard Heinemann hat sein Rezept für Vollkornbrot dazu gestellt. „Schließlich wird in der Fastenzeit nicht genascht“, sagt Klaus Hurtz.

Heinz-Richard Heinemann hat die zwölf Rezepte jeweils in einer vereinfachten Fassung aufgeschrieben. „Und meine Geheimzutaten – beispielsweise für den Champagner-Trüffel – habe ich selbstverständlich nicht verraten“, sagt der Konditormeister. Die Rezepte seien durchaus nachbackbar. Dennoch verlange die Konditorei viel Konzentration und Genauigkeit. „Das ist anders als beim Kochen“, sagt Heinemann. „Da schmeißen Sie einfach alles in einen Topf, rühren ein paarmal um, und dann haben Sie Schweinebraten mit Soße.“ Klaus Hurtz wird sich an keinem einzigen Rezept versuchen. „Ich lasse lieber Heinz-Richard backen, da bin ich auf der sicheren Seite.“

Der eidgenössisch diplomierte Konditormeister Heinz-Richard Heinemann hat dafür gesorgt, dass das gemeinsame Buch an allen Heinemann-Standorten – also außer in Mönchengladbach auch in Krefeld, Düsseldorf, Duisburg, Neuss und München – schön präsentiert und zum Kauf angeboten wird. „Das ist doch selbstverständlich“, sagt er. „Man soll uns schließlich überall kaufen können.“

Klaus Hurtz ist sicher, dass es ein Buch dieser Art noch nie gab. Und er findet, dass Heinemann und er mit den Rezepten und Texten dem Volksmund entsprechen, der sagt: „Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen.“ Und in der Bibel heiße es: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“ – „Auch den Satz haben wir berücksichtigt“, sagt der Pfarrer.

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