Naturschutz in Mönchengladbach Wie Blühstreifen die Artenvielfalt schützen

Mönchengladbach · Seit fünf Jahren wandelt die Mags tristes Straßen­begleitgrün in farbenfrohe Stauden- und Wildblumen-Beete um. Diese sind im gesamten Stadtgebiet verteilt. Und jährlich werden es mehr. Wieso die Flächen viel mehr sind als nur eine bunte Pracht.

Fotos aus Mönchengladbach: Blühstreifen und Staudenbeete am Straßenrand
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So schön sind die Blühstreifen in Mönchengladbach

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Foto: Carsten Pfarr

An der Hohenzollernstraße unterhalb der Kaiser-Friedrich-Halle, an der Stadtwaldstraße, im Kreisverkehr in Rheindahlen oder im Bresgespark: An vielen Ecken im Mönchengladbacher Stadtgebiet blühen derzeit die Stauden-Beete auf und entpuppen sich einmal mehr als echter Hingucker. Im Herbst 2017 hat die Mags die ersten Testpflanzungen durchgeführt und vergrößert jährlich die Fläche, die das sogenannte „Straßenbegleitgrün“ ersetzt. Die Mischpflanzungen sind so ausgelegt, dass sie von Frühling bis Herbst attraktiv sind.

Die Optik ist aber nicht der einzige Grund für die Pflanzungen. Die Wildblumen und Stauden sind pflegeleichter als zum Beispiel Rasenflächen und sie weisen gleichzeitig einen höheren ökologischen Wert auf. Als „blühende Insektenbiotope“ bezeichnete die Mags die Beete. Und die Unmenge an eifrigen Bienen und Hummeln sowie Schmetterlingen und anderen Insekten beweist, dass der Plan aufgeht.

Doch nicht nur die Sechsbeiner profitieren von den Pflanzungen, wie Ornithologe Ludwig Winkens im Gespräch mit unserer Redaktion betont: „Das ist eine wirklich gute Sache für die Artenvielfalt.“ Der Vogel-Experte berichtet etwa, dass er in einem der Blühstreifen ein Schwarzkehlchen gesehen hat. Das ist ein Singvogel, der Winkens zufolge eine Seltenheit im Mönchengladbacher Raum geworden ist. Zu den weiteren Vogelarten, die der Ornithologe diesen Sommer zu seiner persönlichen Freude nach langer Zeit wieder beobachten konnte, zählen der Sumpfrohrsänger, die Dorngrasmücke und die Klappergrasmücke. „Und im Odenkirchener Umfeld kann man die Nachtigall wieder hören“, sagt Winkens begeistert.

Die Beete selbst bestehen nach Angaben der Mags aus einer „erprobten Pflanzengemeinschaft mit einem Artenspektrum aus mehreren Staudenarten“, die zudem an die Standorte angepasst sind. Blumenzwiebeln, die in die Flächen gesetzt werden, sorgen für den Frühlingsauftakt. Dann folgt die Blüte der Stauden. Eine Mischung besteht aus 15 bis 30 Arten, von denen etwa 15 Prozent gerüstbildende Stauden, circa 40 Prozent Begleitstauden und bis zu 45 Prozent bodendeckende Stauden sind.

Und: Das Projekt läuft noch weiter. Erst im vergangenen Herbst hat die Mags 33.000 Quadratmeter Staudenmischpflanzungen im Stadtgebiet gesetzt.

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