Polizisten aus Gladbach auf Spenden-Tour Blaulicht-Empfang für Non-Stop-Radler

Mönchengladbach · Vier Mönchengladbacher Polizisten radelten in 37 Stunden non-stop 654 Kilometer. Warum sie in ihrer Freizeit schon zum dritten Mal zu der mordsmäßig anstrengenden Tour aufbrachen.

Das Team „Pascal & Friends“ übergab die „erstrampelten“ Spenden.

Das Team „Pascal & Friends“ übergab die „erstrampelten“ Spenden.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Wie fühlt man sich, wenn man über 500 Kilometer ohne längere Pause Fahrrad gefahren ist und mit reiner Muskelkraft Tausende Höhenmeter bewältigt hat? Wie ist es, wenn das Gesäß schmerzt, die Beine schwer sind und die Finger kribbeln? Die Mönchengladbacher Polizisten Eric Block, Bernd Winkelhaus, Guido Roßkamp und Carsten Zechlin wissen es. Denn sie haben gerade ihre Benefiz-Radtour vom Selfkant bis nach Oberstdorf hinter sich.

Bevor sie am südlichsten Zipfel Deutschlands ankamen, hatte es noch eine Überraschung gegeben: Bayerische Kollegen passten sie auf ihrer letzten Etappe vor dem Ziel ab und leiteten sie um auf eine idyllisch gelegene Strecke, von der aus die niederrheinischen Kollegen die Schönheit Bayerns kennenlernen sollten. Für Block, Roßkamp, Zechlin und Winkelhaus bedeutete das ein Umweg – noch mehr Kilometer abstrampeln. Aber egal. „Es war rührend, wie wir empfangen worden sind“, sagt Bernd Winkelhaus und berichtet von dem Blaulicht-Geleit, wie herzlich die Kollegen gewesen seien und dass sie extra ihren freien Tag opferten, um zu demonstrieren, dass sie voll und ganz hinter der Mission des Quartetts aus NRW stehen.

Denn die vier Gladbacher Polizisten radeln für gute Zwecke. Sie sammelten mit ihrer ungewöhnlichen Reise Spenden für die Elterninitiative Kinderkrebsklinik Düsseldorf und das Projekt Wünschewagen des ASB.

Es ist die dritte Radtour der vier sportlichen Polizisten. Die Idee stammt von einem viel zu früh gestorbenen Freund und Kollegen. Deshalb nennt sich das Team auch „Pascal and Friends“. „Wir wollen mit unseren Touren auch bewirken, dass das Andenken an Pascal bleibt“, sagt Winkelhaus. Aber dahinter steckt noch eine andere Absicht: anderen zu helfen. Dafür radelten die Polizisten die Orte des Zipfelbundes ab. Carsten Zechlin: „Viele Mönchengladbacher Polizisten wohnen in der Nähe des westlichsten Ortes Deutschland, Selfkant. Da lag es nahe, von dort aus zu starten.“ Und so ging es bei der ersten Tour bis zum östlichsten Zipfel nach Görlitz, bei der zweiten Reise zum nördlichesten Zipfel auf Sylt und dieses Mal eben nach Oberstdorf. 37 Stunden brauchten die Männer für die insgesamt rund 655 Kilometer und 4200 Höhenmeter. Angesichts des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise hätte keiner der vier daran gedacht, dass so viel Geld zusammenkommen würde. Aber es waren am Ende doch 14.000 Euro, die die Polizisten in ihrem Urlaub erradelten und bis auf den letzten Cent spendeten. Getragen wurden sie von viel Solidarität. Auch ihr Chef, Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, radelte in seiner Freizeit eine Etappe mit.
Gabi Peters

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