Miese Masche in Mönchengladbach Betrüger hacken privaten E-Mail-Account von Lehrer

Mönchengladbach · Hundertfach wurde ein falscher Hilferuf an Freunde und Bekannte versendet. Sie sollten Geld für den angeblich gestrandeten Pädagogen überweisen.

 Vorsicht vor Nachrichten, in denen „Freunde“ im Ausland um Geld bitten. Diese Betrugsmails werden von gehackten E-Mail-Zugängen aus versendet.

Vorsicht vor Nachrichten, in denen „Freunde“ im Ausland um Geld bitten. Diese Betrugsmails werden von gehackten E-Mail-Zugängen aus versendet.

Foto: dpa

Der Hilferuf wurde hundertfach verschickt – an Freunde, an Bekannte, einfach an alle, die jemals E-Mail-Kontakt mit dem Mönchengladbacher Lehrer hatten. Laut Anschreiben befand sich der Pädagoge gerade in der Ukraine. Er habe sein Gepäck verloren samt Reisepass und Geldbörse. Bei der Botschaft sei er schon gewesen, die habe ihm auch schon zugesichert, dass er ohne Pass nach Hause fliegen dürfe. Die Hotelrechnung und das Flugticket müsse er aber noch bezahlen, deshalb brauche er nun dringend und schnell 3160 Euro. Darunter stand der Name des Lehrers, seine Adresse (alles richtig angeben) und seine Telefonnummer (bis auf zwei Ziffern richtig).

Ganz falsch an der Sache war: Der Lehrer befand sich nicht in der Ukraine, sondern ganz normal bei seiner Arbeit an der Schule und war völlig ahnungslos. „Als ich aus dem Unterricht kam und aufs Handy schaute, ploppten plötzlich hunderte Nachrichten auf. Freunde und Bekannte fragten ihn über Facebook und WhatsApp, was das denn für eine Mail sei. Sie waren schnell stutzig geworden, denn die Rechtschreibfehler und fehlende Interpunktion in der E-Mail passten nicht so gar zu dem promovierten Lehrer. „Da muss jemand meinen E-Mail-Account gehackt haben“, berichtet der Pädagoge. Sofort postete er über Facebook, dass ein Betrüger unter seinem Namen unterwegs sei, und dass er sich nicht in der Ukraine befinde und auch kein Geld benötige.

Bei der Polizei ist diese Masche bekannt. In ganz Deutschland werden solche Mails mit steigender Tendenz verschickt. Die Täter seien im Umfeld schwarzafrikanischer Betrügerbanden, der sogenannten Nigeria-Connection, zu vermuten.

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