Arbeitslosenzentrum in Mönchengladbach Beratungsstelle Arbeit soll fortgeführt werden

Mönchehgladbach · Das Arbeitslosenzentrum hat sich bei Landtags-Kandidaten für eine weitere Förderung der Beratungsstelle eingesetzt. Es geht um den Kampf gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse.

 Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße. 

Das Arbeitslosenzentrum an der Lüpertzender Straße. 

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Dietmar Jung ist erleichtert wie erfreut. Nach vielen Gesprächen haben SPD, CDU und Bündnis-Grüne den Fortbestand der „Beratungsstelle Arbeit“ gegen ausbeuterische Arbeitsverhältnisse über das Jahr 2022 zugesagt. Und entsprechende Garantien in ihren jeweiligen Landtagswahl-Programmen aufgenommen. Jung ist Vorstandsmitglied des Gladbacher Arbeitslosenzentrums (ALZ), das eine solche Stelle mit Infos, Beratung und vielen weiteren Angeboten an der Lüpertzender Straße 69 unterhält. 

Am 15. Mai wird ein neues Landes-Parlament gewählt. Deshalb hatten Jung und weitere ALZ-Vorstandsvertreter lokale Direktkandidaten angesprochen und gefragt: Setzen Sie und ihre Partei sich weiter dafür ein, dass Frauen und Männer den Lohn erhalten? Josephine Gauselmann (SPD) etwa erklärte, dass in diesem „Graubereich viel mehr getan“ werden müsse. Da stehe die SPD im Wort. Die zahlreichen Beratungsstellen im Land müssten weiterhin so gut und umfangreich ausgestattet werden. 

Auch bei Bündnis 90/Die Grünen hat die Förderung der Arbeitslosenzentren und Beratungsstellen den Weg in das Landtagswahlprogramm gefunden. Deutlich äußerte sich auch CDU-Landtagsabgeordneter und neuerlicher Bewerber Jochen Klenner: „Wir haben unser Wahlprogramm beschlossen, und da steht auf Seite 29: ,Wir werden die Beratungsstellen Arbeit weiter ausbauen, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich noch stärker gegenüber Unternehmen behaupten können, die den Profit und nicht den Menschen in den Mittelpunkt stellen’.“

Klenners Parteifreund, Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann, hatte die landesweit agierenden Stellen an die vielfachen Erwerbslosenberatungsstellen in NRW angedockt. So auch in Gladbach. Neben der Beratung und dem Informationsangebot bemüht sich ein Bündnis aus ALZ, Gewerkschaften und Kirchen um „fair play“ im Arbeitsmarkt. Dafür werde aber die Hilfe des Landes und des Bundes benötigt. Nicht nur in der Logistik-Branche werde der Mindestlohn mit miesen Tricks umgangen, berichten Vertreter des Bündnisses „fair fahren“ in Mönchengladbach. Amazon in Rheindahlen beispielsweise lehne „jegliche Bereitschaft auf Veränderung“ ab. Betroffen von dieser aktuellen Form der Ausbeutung sind zumeist Arbeitnehmer aus dem früheren Ostblock. 

Mit dem Bekenntnis der Parteien scheint die Fortführung der Beratungsstellen für 2023 und folgende Jahre gesichert, klarer dürfte das aber nach dem Wahlausgang sein.

(RP)
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