Das ist alles geplant Eine Stadt als Baustelle

Mönchengladbach · Dass in Mönchengladbach viel geplant wird, ist nicht neu. 2019 soll aber auch tatsächlich gebaut werden. Diese Projekte waren in den vergangenen beiden Tagen Thema auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München.

 Die Häuser an der Aachener Straße 3 bis 13 gehören der EWMG. Sie sollen abgerissen, und es soll neu gebaut werden. Investoren werden gesucht.

Die Häuser an der Aachener Straße 3 bis 13 gehören der EWMG. Sie sollen abgerissen, und es soll neu gebaut werden. Investoren werden gesucht.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Es gibt im Moment wohl kaum eine Stadt in der näheren Umgebung, in der so viel geplant wird wie in Mönchengladbach. Dazu gehören nicht nur die Großprojekte wie die Seestadt (ehedem City Ost), in die der Düsseldorfer Investor Catella 700 Millionen Euro in Gladbach investieren will, und das Areal des ehemaligen Krankenhauses Maria Hilf. Auch kleinere Projekte gehören dazu. Und davon stellten die Stadt selbst wie auch einige Standpartner auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München einige vor. Denn: „Mönchengladbach ist im Fokus von Investoren aus Deutschland und dem Ausland“, wie Standpartner und Makler Norbert Bienen erklärte.

Wann wird das alles umgesetzt? Mönchengladbach ist Meister im Planen. Baukräne sieht man aber kaum. „Wir sind deutlich in der Umsetzung angekommen“, sagt Planungsdezernent Gregor Bonin. „Die Zeit der bunten Pläne ist vorbei.“ 2019 sollen die Gladbacher erste sichtbare Veränderungen in ihrer Stadt auch sehen können. Unter anderem sollen die Abrissarbeiten am Maria-Hilf-Areal 2019 beginnen. Hier eine Übersicht:

Seestadt Das 14 Hektar große Areal, das irgendwann mit Mehrfamilienhäusern und Gewässer diesen Namen verdienen soll, ist heute noch Gladbachs größte Innenstadt-Steppe. Das soll sich durch eine Zwischennutzung ändern. Klaus Franken vom Investor Catella nannte Details: Spätestens im Frühjahr werden Bäume gepflanzt, es wird Gastronomie, kulturelle Nutzung und Veranstaltungen auf der Fläche geben. Damit will Catella das Areal beleben, bevor die ersten Bagger rollen. Die gepflanzten Bäume sollen später als Straßenbegleitgrün in dem Areal dienen. Der Bauantrag für den ersten Bauabschnitt soll entweder noch in diesem Jahr oder Anfang kommenden Jahres gestellt werden. Architekt dafür soll das Düsseldorfer Büro HPP sein. Pläne liegen zum Jahresende vor. „Vielleicht können wir in Anfang 2019 den Grundstein für die ersten Häuser legen“, sagte Klaus Franken. Die späteren Bauabschnitte sollen von anderen Architekten geplant werden, um Siedlungscharakter zu vermeiden. Insgesamt sind dort rund 1500 Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen geplant. „Auch geförderten Wohnungsbau wird es geben“, verkündete Bonin. Catella bewarb das Projekt an seinem Messestand mit einem zweiminütigen Imagefilm.

Aachener Straße Das neueste Vorhaben hat die Entwicklungsgesellschaft EWMG Ende vergangener Woche angestoßen: Eine Häuserzeile an der oberen Aachener Straße (die Hausnummern 3 bis 13 direkt gegenüber dem Verwaltungshochhaus) stehen zum Verkauf. Dafür sucht die Stadt nun Käufer, die die Häuser abreißen und durch Neubauten ersetzen lassen. „Wohnungen, Büros, Hotel, Boarding Haus – vieles ist dort möglich“, sagte Planungsdezernent und EWMG-Mitgeschäftsführer Gregor Bonin in München. Insgesamt handelt es sich um eine Fläche von 2100 Quadratmetern. Das Mindestgebot liegt bei 650.000 Euro, wobei der Investor die Kosten für Abriss und Giebelsicherung in Höhe von rund 170.000 Euro noch tragen muss. Der Käufer, so die Anforderung, muss „eine dem zentralen Standort angemessene Architektur“ vorlegen. Und da stellt sich die Stadt hochwertige Blockrandbebauung vor. Schließlich liegt die Fläche genau zwischen der Markthalle, die 2019 auf dem Kapuzinerplatz gebaut werden soll, und eben dem Maria-Hilf-Areal.

Boetzelen Höfe Architekt und Standpartner Fritz Otten setzt gerade nicht nur die Markthalle um, sondern plant auch den Bau eines 6400 Quadratmeter großen Hotel- und Bürokomplexes an der Künkelstraße auf dem Areal der Boetzelen Höfe. Der Bau soll die Lücke entlang der Straße schließen und mit den bestehenden historischen Industriehallen einen tatsächlichen Hof bilden. „Das Projekt hat sich etwas verzögert“, sagte Otten. „Jetzt brauchen wir nur noch die Baugenehmigung.“

Eickener Markt Burkhard Schrammen, ebenfalls Architekt und Standpartner, plant nicht nur den Bau des Schillerquartiers entlang der Steinmetzstraße (gegenüber der Rückseite von Haus Westland), sondern auch das Quartier am Eickener Markt. Das Projekt ist auch schon ein paar Jahre alt: 130 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und eine Kita sind geplant. Bald soll Baustart sein.

Neuhof-Quartier Und noch einmal Eicken: Die Dornieden-Gruppe baut neben dem Kühlen-Quartier an der Neuhofstraße das Neuhof-Quartier. Architekt ist Holger Hartmann. 140 Eigentumswohnungen im mittleren Preissegment entstehen. Dort wird bereits gearbeitet, der Hochbau hat mit dem Bau der Tiefgarage begonnen. Bleibt noch eine Fläche an der Schwogenstraße, die ebenfalls Hartmann mit Wohnbebauung entwickelt. „So haben wir innerhalb von sechs bis acht Jahren ein komplettes ehemaliges Industrie-Quartier umgewandelt“, sagt Hartmann.

(angr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort