Hauptbahnhof Die Bahnhofshalle in neuem Glanz
Mönchengladbach · Nach jahrelanger Verzögerung sind die Sanierungsarbeiten im Bahnhofsfoyer abgeschlossen. Was nach wie vor fehlt, sind die Türen. Doch bis Ende des Jahres soll auch der Tunnel fertig sein.
Sonja Seidel betritt die Eingangshalle des Hauptbahnhofs und bleibt stehen. Empört blickt sie auf die linke Wand, ein kleiner Graffiti-Schriftzug beschmutzt dort schon den neuen Anstrich. „Das ist wirklich ärgerlich“, sagt sie. Denn ansonsten glänzt die Eingangshalle des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs in neuem Glanz.
Seit April waren die Sanierungsarbeiten im Bahnhofsfoyer in vollem Gange, sollten nach jahrelanger Verzögerung bis Ende Juli fertiggestellt sein. Das ist jetzt, einen weiteren Monat später, endlich der Fall: Die Wände sind neu verputzt, anstelle des mit den Jahren schmutzig gewordenen Zitronengelbs leuchten sie in hellem Grau. Nach oben hin geht der Ausblick auf ein gesäubertes, braun lackiertes Dachstuhlgerüst, ein Taubennetz soll die Halle vor neuer Verschmutzung schützen. Eine neue Beleuchtung wurde installiert. Insgesamt wirkt das Foyer, für Besucher der erste Eindruck von der Stadt, offener und heller als zuvor.
„Das ist wirklich schön gemacht worden, und sieht ordentlich aus“, sagt Seidel, die die Halle seit 18 Jahren unter der Woche täglich passiert. „Auch wenn alles ein bisschen gedauert hat, wenn so etwas ansteht, ist das in Ordnung.“ Insgesamt habe sie sich aber mehr Farbe an den Wänden gewünscht. „Das schützt dann auch vor solchen Schmierereien.“ Für die Zukunft hofft sie, dass die Polizei dahingehend stärker kontrolliert.
„Die Farbschmierereien werden noch entfernt und die Wände mit einem Schutzanstrich versehen“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Seit Jahren ein Problem ist die Montage der Türen. Im Juli hatte Bahnhofsmanager Peter Grein ein offenes Vergabeverfahren angekündigt, bislang habe sich kein Bieter für den Auftrag gefunden. Die Angelegenheit sei weiterhin in Klärung, nach wie vor werde angestrebt, die Türanlagen bis zum Ende des Jahres fertigzustellen, sagt der Sprecher der DB.
Ebenfalls bis bis Ende des Jahres soll auch die Personenunterführung saniert sein, inklusive neuer Beleuchtung. „Da ist wirklich Bedarf“, sagt die Mönchengladbacherin Lifong Höfler. „Der Tunnel sieht wirklich ekelhaft aus, und die schlechte Beleuchtung ist gefährlich.“ Ihr Mann Thomas nickt zustimmend. „Im Vergleich mit anderen Bauvorhaben in Mönchengladbach, wie zum Beispiel Seestadt mg+, ist das eine Schande, dass der Hauptbahnhof so lange in diesem schlechten Zustand ist“, sagt er. Der neue Anstrich und die Säuberung der Eingangshalle seien zwar schön, doch habe er sich insgesamt eine grundsätzliche Umstrukturierung des Gebäudes gewünscht. „Dass man um die Ecke gehen muss, um in den Tunnel und zu den Gleisen zu kommen, ist einfach unpraktisch“, sagt er.
Gleich hinter dieser Ecke, am Eingang der Personenunterführung, sollen nach Angaben der DB bald zwei Monitore als Fahrgastinformation dienen. Wie angekündigt, liege man mit den Investitionen für die Eingangshalle im Millionen-Euro-Bereich. Eine genaue Abschlussrechnung gebe es noch nicht.
