Azubi-Speed-Dating Bewerbungs-Quickie für angehende Azubis und Unternehmen

Mönchengladbach · Dutzende Jugendliche mit und ohne Eltern waren beim Azubi-Speed-Dating bei der Kreishandwerkerschaft auf der Suche nach einem passenden Ausbildungs-Betrieb.

 Dardan und Laurete sich am Tisch der Maler- und Lackiererinnung mit Obermeister Marco Bönnen und seinem Stellvertreter Udo Nösen.

Dardan und Laurete sich am Tisch der Maler- und Lackiererinnung mit Obermeister Marco Bönnen und seinem Stellvertreter Udo Nösen.

Foto: Isabella Raupold

Im Lichthof der Kreishandwerkerschaft sammeln sich Jugendliche und junge Erwachsene. Manche werden von ihren Eltern begleitet, viele sind alleine gekommen. Einer von ihnen ist Nour Qusem. Der 19-Jährige hat in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vom „Speed-Dating“ erfahren. Dabei geht es an diesem Tag aber nicht darum, eine Partnerin kennenzulernen. Sondern ein Unternehmen. „Ich interessiere mich für alles, was in der Autowerkstatt passiert und kann mir eine Ausbildung zum Beispiel als Fahrzeuglackierer oder Kfz-Mechatroniker vorstellen.“ Warum er sich gerade das Speed-Dating zur Kontaktaufnahme ausgesucht hat? „Ich halte das persönliche Gespräch für die beste Methode, um einen Ausbildungsplatz zu finden“, sagt er.

Auch Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, sieht die Vorteile des persönlichen Gesprächs: „Bei uns bekommen auch Bewerber eine Chance, die vielleicht bei einem klassischen Bewerbungsverfahren nicht zum Zuge gekommen wären. Hier bekommt jeder eine Chance.“

Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es das Azubi-Speed-Dating. In diesem Jahr fand es im Gebäude der Kreishandwerkerschaft statt. Organisiert haben die Veranstaltung die IHK Mittlerer Niederrhein, die Kreishandwerkerschaft und die Arbeitsagentur. Das „Speed-Dating“ richtet sich jedoch nicht nur an zukünftige Auszubildende im Handwerk, sondern ist eine Kooperation aus Industrie, Handel und Handwerk. „Wir wollen eine einheitliche Anlaufstelle für alle zukünftigen Auszubildenden bieten, sagt Stephan Mundt von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Und so sieht das Konzept aus: Ausbildungsplatzsuchende äußern vor Ort ihren Wunsch, bei welchem Unternehmen sie zu welchem Ausbildungsberuf ein Gespräch führen möchten. Dann werden die Termine für die Gespräche verteilt. Sie dauern jeweils zehn Minuten. 32 Unternehmen nahmen diesmal teil, darunter die Stadtsparkasse, Aldi und der Fußball-Bundesligist Borussia. Manche von ihnen suchten dabei nicht für sich selbst, sondern auch für verschiedene andere, kleinere Unternehmen. „So können während der Börse über 300 Bewerbungsgespräch durchgeführt werden“, sagt Mundt. „Diese Zahl zeigt, dass das Format gut angenommen wird. Am besten ist es, persönlich zusammenzukommen und vielleicht sogar schon den Ausbildungsvertrag abzuschließen“, sagt Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Mittlerer Niederrhein.

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