Kunst in Mönchengladbach Ein Meer aus Fahnen und eine Klobürste als Pinsel

Mönchengladbach · Die Ausstellung „Fahndung“ der Initiative „Schrei auf“ geht in die zweite Runde – mit Objektinstallationen, Skulpturen und Malereien.

 Die Künstler der Ausstellung „Fahndung zwei“: Anastasia Trifonenko, Clemens Paschke (unten rechts), Max Meyer (vorne links), Tim Koehler (hinten links).

Die Künstler der Ausstellung „Fahndung zwei“: Anastasia Trifonenko, Clemens Paschke (unten rechts), Max Meyer (vorne links), Tim Koehler (hinten links).

Foto: bauch, jana (jaba)

Schwebende blaue Schirme und bunte Fahnen, gemalte Gedanken und Kunstwerke aus Alltagsgegenständen stehen im Zentrum der zweiten Ausstellung der Fahndungsreihe. Vier neue Mittäter und Künstler der Initiative stellen ihre Werke  aus.

Clemens Paschke (57) widmet sich der Objektinstallation. Er entdeckt ungewohnte Perspektiven, indem er Alltagsgegenstände neu inszeniert und Objekte, die eigentlich nicht zusammenpassen, in Verbindung zueinander setzt. In der Ausstellung sehen Besucher ein beleuchtetes Meer aus fliegenden blauen Schirmen und Fahnen: „Die bunten Fahnen sind während des Lockdowns entstanden. Ich konnte so aus der Isolation heraus und mich auf die Muster und Farben konzentrieren“, erklärt der Künstler seine „Coronafahnen“.

Teil zwei der „Fahndung“
12 Bilder

Teil zwei der „Fahndung“

12 Bilder
Foto: bauch, jana (jaba)

Max Meyer (28) malt unter anderem Wolken und  erschafft Skulpturen aus Alltagsgegenständen. So benutzt er auch schon mal eine Klobürste statt eines Pinsels für seine Malereien. Seine Werke zeigen Utopien und Dystopien. Außerdem fragt sich der Künstler schon lange, warum Kinder Wolken eigentlich blau malen: „Ich glaube das wird einfach gemacht, weil es so bequemer ist. Genau von dieser Bequemlichkeit will ich ein bisschen weg“, erklärt er.

Künstlerin Anastasia (20) zeichnet schon ihr ganzes Leben lang Portraits. Sie kommt aus Sibirien und ist seit einem Jahr in Deutschland: „Mittlerweile probiere ich mich mehr aus. Ich male meine eigene innere Welt, meine Fantasien und Emotionen“, erklärt die Künstlerin. So malt sie nun auch auf Pappe: „Man sollte aus alten Sachen lieber etwas machen, anstatt sie wegzuwerfen“, findet sie. In ihren Arbeiten experimentiert sie mit verschiedenen Techniken und Stilen.

Tim Koehler (31) stellt ebenfalls Malereien, aber auch kleine Plastiken aus. Diese kreiert er zum Beispiel aus alten 3D-Brillen, Gemüsenetzen oder Spielzeug. Seine Werke haben keine bestimmte Intention: „Ich mache einfach, was mich ästhetisch anspricht. Ich habe Kunst immer für mich selbst gemacht und hätte auch vor kurzem noch nicht gedacht, dass meine Werke mal ausgestellt werden“, sagt er. Oft erkenne er erst im Nachhinein die Botschaft seiner Werke.

Zudem planen die vier Künstler ein gemeinsames Projekt. Was genau hinter dem Gemeinschaftswerk „Die Maschine“ steckt, zeigen die Künstler vor Ort. Die Ausstellung findet vom 2. bis 7. Oktober in den Räumen von „Schrei auf“, Waldhausenerstraße 62, statt. Besucher müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

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