Jubiläum Ein Fisch namens Greta – auch da hilft der Aquarienverein

Mönchengladbach · Es ist ein unscheinbares Gebäude, das an der Sandradstraße steht. Es müssen erst einige Stufen nach unten gestiegen werden, bis man erahnen kann, was unten wartet. Bunte Bilder von exotischen Fischen und Pflanzen weisen den Weg.

 Vorsitzender Dirk Bocks und Geschäftsführer Lutz Hohaus bei der Börse zum Jubiläum.

Vorsitzender Dirk Bocks und Geschäftsführer Lutz Hohaus bei der Börse zum Jubiläum.

Foto: denise Brenneis

In den Räumen des Vereins für Aquarien- und Terrarienkunde ist dann alles bunt, hell und lebendig: Bei der Börse, die anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Vereins stattfindet, warten zahlreiche Fische und Reptilien auf neue Besitzer. Besucher schauen sich um, überlegen, aus welchen Pflanzen sie eine neue schöne Landschaft für ihre tierischen Mitbewohner erstellen können.

„Dabei steht alles im Sinne des Tierschutzes und -wohles.“ Das ist Geschäftsführer Lutz Hohaus besonders wichtig. „Was wir hier betreiben ist eine nicht kommerzielle, unabhängige Beratung“, sagt er. Schon als Zehnjähriger hat er sein erstes Aquarium erhalten. Seitdem pflegt er sein Hobby. Für Hohaus ist es faszinierend, die chemischen und physikalischen Zusammenhänge der Natur zu verstehen. „Außerdem können wir durch unsere Arbeit ein bisschen Schöpfer spielen, indem wir Landschaften erstellen.“ Besonders gefällt ihm jedoch der Aspekt des Artenschutzes: „Viele Tiere sind in Brasilien bereits ausgestorben, in unserem Wasser können sie immer noch schwimmen.“

Sein Wissen über die Natur möchte Hohaus unbedingt weitergeben. Deshalb kann sich jeder an den Verein wenden, auch Notfälle werden aufgenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich in der Welt der Aquaristik bereits auskennt oder nicht. „Ich bin zwar noch nicht so lange dabei, aber in den letzten 110 Jahren ist viel Denkwürdiges passiert“, scherzt Hohaus. „Einmal fragte mich jemand, welches Futter für den Fisch seiner Nachbarin am besten geeignet wäre. Ich fragte, um welche Art Fisch es sich handle. Der Kunde erwiderte nur: ‚Das weiß ich nicht genau, aber sie nennt ihn immer Greta‘. Für uns gibt es aber keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten. Können wir jemandem auch nur ein Stückchen weiterhelfen, sind wir zufrieden.“

Zwei Weltkriege hat der Verein schon überstanden. „Während der Kriege kam die Arbeit zwar zum Erliegen, sie wurde von den Mitgliedern aber immer wieder aufgebaut“, erklärt Paul Overdick. Er ist 81 Jahre alt, seit 1964 beim Verein für Aquarien- und Terrarienkunde und damit ältestes Vereinsmitglied. Als damals eine Drogerie in Windberg eröffnete, wurden dort als Geschenk Goldfische verteilt. Auch Paul Overdick bekam einen. „Das war der Anfang vom Ende“, lacht er. Wie viele Fische er momentan hat, weiß er nicht genau. Am meisten mag er aber Welse, Wasserpflanzen und ist interessiert an den Verwandtschaften zwischen den verschiedenen Arten.

Die Zierfisch- und Pflanzenbörse findet immer an einem Sonntag statt. Die genauen Termine sind auf den Webseiten des Vereins unter der Adresse www.aquarienverein-mg.de zu finden.

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