Rund um das geplante neue Rathaus Parkzone statt Erregungszone

Meinung | Rheydt · Die Stadtverwaltung will ihre Mitarbeiter dazu bewegen, auf andere Verkehrsmittel als das Auto umzusteigen. Richtig umgesetzt, kann das auch den Anwohnern in der Nähe des geplanten neuen Rathauses nutzen.

Mönchengladbach: Anwohner befürchten Parkplatznot am neuen Rathaus Rheydt
Foto: Stadt Mönchengladbach/sop architekten GmbH, Düsseldorf

Der Versuch, ein neues Rathaus mit umweltfreundlichen Konzepten für die An- und Abreise der Mitarbeiter und Besucher der Verwaltung zu verbinden, ist ein lobenswertes Unterfangen. Und die Ideen der Verwaltung dazu sind auch nicht übel. Ob das Konzept aufgeht, hängt freilich davon ab, dass die Mitarbeiter und die Kundschaft des neuen Rathauses mitziehen. Auf ihre Bediensteten kann die Verwaltung unmittelbar Einfluss nehmen.

Mit positiven Anreizen, aber auch mit Daumenschrauben – etwa indem sie die Kosten von Dienstfahrten mit privatem Pkw nicht mehr vergütet, stadteigene Parkplätze für die Angestellten kostenpflichtig macht oder die Mitarbeiter auf ebenfalls kostenpflichtige Stellplätze in den umliegenden Parkhäusern verweist. Dass ein Stadtbediensteter regelmäßig seinen Wagen tagsüber in einer nahen Wohnstraße abstellt, in der Parkzeitbeschränkungen gelten, ist nicht wahrscheinlich – vorausgesetzt, das Ordnungsamt verpasst den Kollegen regelmäßig Knöllchen.

Weniger unmittelbar ist der Einfluss auf Besucher des Rathauses. Zunehmende Digitalisierung wird manchen persönlichen Besuch auf dem Amt ersparen, aber das wird sich vermutlich nicht schlagartig, sondern nach und nach durchsetzen. Die Versuchung, mit dem Auto zu kommen und es in einer der umliegenden Straßen abzustellen, bleibt bei nur gelegentlichen Rathausbesuchen.

Damit Anwohnern nicht zu viel Parkraum genommen wird und das Rathaus-Umfeld nicht zur Erregungszone wird, sollte die Verwaltung über eine großräumige Anwohnerparkzone rund um ihren neuen Dienstsitz nachdenken. Am ebenfalls mit vielen Besuchern und entsprechendem Parkdruck „gesegneten“ Eli-Krankenhaus und am Rand des neu zu gestaltenden Theaterpark plant sie solche Maßnahmen ja schon.

holger.hintzen@rheinische-post.de

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