Prozess in Mönchengladbach Angeklagte gibt Beteiligung an Bandendiebstahl zu

Mönchengladbach · Die Staatsanwaltschaft wirft einem Trio vor, in Baumärkten Gartengeräte und Haushaltsgegenstände im Gesamtwert von knapp 20.000 Euro gestohlen haben.

 Am vierten Prozesstag vor dem Landgericht legte eine Angeklagte ein Geständnis ab.

Am vierten Prozesstag vor dem Landgericht legte eine Angeklagte ein Geständnis ab.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Kehrtwende im Prozess wegen schweren Bandendiebstahls: Hatte eine hochschwangere Angeklagte (27) am vorigen Prozesstag noch erklärt, ihr bei der Polizei abgegebenes Geständnis widerrufen zu wollen, gab sie am Donnerstag überraschend ihre Tatbeteiligung zu. Sie, ihr 22-jähriger Ehemann und dessen Mutter (42) müssen sich vor dem Landgericht verantworten. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie in diversen Baumärkten in Nordrhein-Westfalen Gartengeräte sowie Haushaltsgegenstände im Gesamtwert von knapp 20.000 Euro gestohlen haben.

Der 22-Jährige hatte die Taten über seinen Anwalt eingeräumt, seine Mutter bisher nur zur Person ausgesagt. Die 27-Jährige erklärte nun vor Gericht, nachdem sie ihren Mann kennengelernt hatte, zunächst nicht gewusst zu haben, wie dieser seinen Lebensunterhalt bestritt. Nach ihrer Heirat im Sommer 2019 sei sie zu dem 22-Jährigen gezogen und habe ihn begleitetet beziehungsweise ihn mit dem Auto zu den Baumärkten gefahren. Ihr Mann habe keinen Führerschein.

Pro Monat seien 20 bis 30 Fahrten zusammengekommen. Auch ihre Schwiegermutter habe ihn etwa zwei- bis dreimal pro Monat zu Baumärkten gefahren. Vor Ort habe ihr Mann dann Ware versteckt, um sie nachts einzusammeln. Sie nehme an, dass etwa 70 bis 80 Prozent der Diebstähle erfolgreich durchgeführt worden seien.

Die Ware sei später über Ebay verkauft worden, das Geld sei entweder bar bei Abholung oder über das Paypal-Konto ihres Schwiegervaters bei ihnen eingegangen.

Ihr Mann habe anschließend die kompletten Einnahmen erhalten. Davon habe er unter anderem seinen Cannabis-Konsum finanziert. Er habe die Droge täglich konsumiert. Die Menge sei mit einer Schachtel Zigaretten gleichzusetzen.

Am vierten Prozesstag sagten auch Polizisten aus, die eine Telefonüberwachung durchgeführt und den auf die angeklagte Mutter zugelassenen Wagen geortet hatten. Sie konnten die Diebstähle mit den Handydaten der Angeklagten abgleichen sowie das Auto im direkten Umfeld der bestohlenen Baumärkte orten.

Der Prozess wird am 28. September fortgesetzt.

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