Neubau in Mönchengladbach Amazon-Zentrum soll 2019 in Betrieb gehen

Mönchengladbach · Der Online-Riese Amazon lässt für viele Millionen in Rheindahlen Logistikzentrum, Parkhaus und Lärmschutzwände bauen. Der Verkehr soll keine Probleme machen, verspricht Amazon.

 So wird das neue Logistikzentrum von Amazon in Rheindahlen aussehen: Lkw und Autos von Mitarbeitern fahren von der rechten Seite herein (Erkelenzer Straße). Rechts ein großes Parkhaus mit 1000 Stellplätzen.

So wird das neue Logistikzentrum von Amazon in Rheindahlen aussehen: Lkw und Autos von Mitarbeitern fahren von der rechten Seite herein (Erkelenzer Straße). Rechts ein großes Parkhaus mit 1000 Stellplätzen.

Foto: Amazon

Was in den kommenden eineinhalb Jahren in Rheindahlen entsteht, dafür hat Amazon einen klaren Namen: "DUS4" heißt das neue Logistikzentrum des Online-Riesen, in dem bis Ende 2019 mindestens 1000 Vollzeitstellen entstanden sein sollen. DUS deshalb, weil Amazon den nächstgelegenen Regionalflughafen als Kürzel wählt - also Düsseldorf. Dass nicht der Mönchengladbacher Airport mit seinem Kürzel "MGL" als Namensgeber taugt, dürfte das einzige sein, was der Stadtspitze an dem Projekt nicht so ganz gefällt. "Die Ansiedlung unterstreicht den Stellenwert der Stadt als Top-Logistikstandort", sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) am Mittwoch, als Amazons Deutschland-Direktor Gregory Bryan im Rathaus Abtei Details zu dem Projekt vorstellte.

Der Projektentwickler Ixocon baut auf einem Gesamtareal mit einer Größe von 123.000 Quadratmetern ein dreigeschossiges Logistikzentrum. Eigentümer des Gebäudes bleibt Ixocon, Amazon hat einen Mietvertrag über 20 Jahre unterschrieben, so Thomas Stricker von Ixocon. Das Gebäude wird auf einer Grundfläche von 55.000 Quadratmetern entstehen und mit neuer Roboter-Technik ausgestattet sein. Der Bau der Erschließungsstraße soll in Kürze beginnen, ab dem Sommer wird das Gebäude gebaut.

 Bezirksvorsteher Arno Oellers, OB Hans Wilhelm Reiners, Gregory Bryan (Amazon), Thomas Stricker (Ixocon) und Ulrich Schückhaus (v.l.).

Bezirksvorsteher Arno Oellers, OB Hans Wilhelm Reiners, Gregory Bryan (Amazon), Thomas Stricker (Ixocon) und Ulrich Schückhaus (v.l.).

Foto: angr

Bis zu 3000 Mitarbeiter in der Spitze

Während der Bau läuft, beginnt Amazon wohl ab Herbst oder Winter mit dem Innenausbau der komplexen Technik. Im Sommer 2019 soll das Gebäude mitsamt Technik dann fertig sein und ganz in Betrieb gehen. Die Volllast soll zum Weihnachtsgeschäft 2019 erreicht sein. Dann könnten inklusive kurzfristiger Aushilfen mehr als 3000 Menschen dort arbeiten. Der Betrieb läuft an sechs Tagen in der Woche in vier Schichten. Fachkräfte für EDV, Techniker, Management, Führungskräfte und Lagermitarbeiter werden jetzt gesucht. Gezahlt werde anfangs ein Stundenlohn von mindestens 11,05 Euro. Amazon bietet darüber hinaus Prämien, Sonderzahlungen, Aktien und Versicherungspakete.

Bezirksvorsteher Arno Oellers (CDU) erwartet eine Belebung für den Rheindahlener Ortskern. "Wir begrüßen die Ansiedlung. Aber viele Leute haben Sorge vor Verkehr und Lärm", sagte Oellers. Beim reibungslosen Verkehr helfen soll auch die Anbindung mit Bus und Bahn. Eventuell müssten Linien neu ausgerichtet und der Schienenverkehr über den Rheindahlener Bahnhof intensiviert werden, so Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus.

Außerdem wird es zusätzliche Abbiegespuren und neu programmierte Ampelschaltungen geben. Lkw und Mitarbeiter fahren von der Autobahn 61 kommend über die Erkelenzer Straße oder die L370 auf das Areal. Die Mitarbeiter können ihre Autos in einem mehrgeschossigen Parkhaus mit 1000 Stellplätzen parken, das gleichzeitig als Lärmschutz für Anwohner fungiert. Die Lastwagen fahren um den Komplex herum, kommen nach einem Check auf das Gelände und warten dort auf ihren Anlieferungstermin. Auf den Straßen soll kein Stau entstehen. Anlieferverkehr werde es nachts nicht geben, sagte Bryan, sondern morgens und mittags: "Wir investieren viel Zeit in die Planung der Anlieferung."

Das Verkehrsgutachten rechnet mit bis zu 430 Lkw am Tag, das ist allerdings laut Gregory Bryan der Spitzenwert kurz vor Weihnachten: "Der Normalbetrieb wird 50 bis 60 Prozent weniger Lieferverkehr haben. Es wird mit Amazon kein Verkehrsproblem geben."

(RP)
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