Aus den Niederlanden nach Mönchengladbach Städtische Altenheime mieten Container für sichere Kontakte mit Bewohnern

Mönchengladbach · Die städtische Sozial-Holding will in ihren Altenheimen sichere Begegnungen zwischen Bewohnern und Angehörigen mit Hilfe von Besuchscontainern ermöglichen. Der Publikumsverkehr in Dienststellen der Stadt bleibt eingeschränkt, Kommunalpolitiker treffen sich am 22. April zu einer Sondersitzung.

 Wegen der Pandemie dürfen keine Besucher die Altenheime betreten.

Wegen der Pandemie dürfen keine Besucher die Altenheime betreten.

Foto: dpa/Oliver Berg

Bewohner von städtischen Altenheimen könnten bald wieder Angehörige persönlich sehen. Die Sozial-Holding hat nach Angaben von Geschäftsführer Helmut Wallrafen in den Niederlanden für jedes seiner sieben Altenheime jeweils einen Container geordert und gemietet, der durch eine Acrylglasscheibe geteilt und mit einer Sprechanlage ausgerüstet ist. Die beiden Bereiche können separat voneinander betreten werden, so dass Bewohner und Besucher keinen unmittelbaren Kontakt miteinander haben, aber sich eine Viertelstunde durch die Scheibe sehen und über die Sprechanlage miteinander reden können. Nach jeder Nutzung soll der Container desinfiziert werden. Wallrafen hofft, dass die Container in der übernächsten Woche einsatzbereit sind. Die Container sind erst einmal für drei Monate gemietet. Während dieser Zeit soll auch überlegt werden, ob man mit heimischen Unternehmen in den Heimen ähnliche Einrichtungen installieren kann. Von den gut 600 Bewohnern der Sozial-Holding-Heime nutzen gut 140 bereits die Möglichkeit, im Internet mit Hilfe der App Skype mit Angehörigen Kontakt zu halten. Auch der Mönchengladbacher Caritasverband hat nach Angaben eines Sprechers inzwischen für jedes seiner Altenheime zwei Tablet-PCs angeschafft, damit die Bewohner via Internet mit Angehörigen kommunizieren können.

Die Stadtverwaltung hält unterdessen an den Einschränkungen des Publikumsverkehrs in ihren Dienststellen fest. Diese gelten entsprechend der Einigung zwischen Bund und Ländern vorerst bis zum 3. Mai unverändert weiter. Kundenbesuche sind noch immer nur nach telefonischer Terminvereinbarung in besonders dringenden Fällen möglich. Angeforderte Unterlagen oder Anträge sollten Bürger weiterhin nicht persönlich abgeben, sondern per Post schicken. Fertige Ausweisdokumente können vom Fahrradkurier ausgeliefert werden. Wie die Stadt mitteilte, liegen in der Meldestelle rund 4000 fertige Dokumente zur Abholung bereit. Eine Abholung ist aber nur in dringenden Fällen erlaubt. Die Alternative ist der Lieferdienst per Fahrrad-Bote. Das kostet sechs beziehungsweise acht Euro. Informationen dazu gibt es unter Telefon 02161 2556789 oder per E-Mail an die Adresse: radkurier@moenchengladbach.de.

Der Politik-Betrieb ruht in Mönchengladbach seit der letzten Ratssitzung am 11. März. Am kommenden Mittwoch wird dafür aber eine Ausnahme gemacht. Dann nämlich kommt um 17 Uhr der Hauptausschuss des Rates zu einer Sondersitzung zusammen. Dies sei nötig geworden, weil Dringlichkeitsentscheidungen auf der Tagesordnung stehen, die keinen Aufschub duldeten, teilte das Rathaus am Freitag mit. Darunter fallen unter anderem die Bereitstellung außerplanmäßiger Haushaltsmittel zur Begleichung der Rückforderung der Landesmittel für Betreuungsplätze sowie eine Stellungnahme der Stadt zum Entwurf eines Wirtschafts- und Strukturprogramms für das Rheinische Revier. Beginn der Sitzung ist um 17 Uhr, Tagungsort ist nicht wie sonst der Ratssaal im Rathaus Abtei, sondern das Haus Erholung. Für die Sitzung ist nur eine begrenzte Anzahl von Zuschauern erlaubt. Daher ist eine Anmeldung per Telefon unter 02161 252551 oder per E-Mail an ratsbuero@moenchengladbach.de unbedingt erforderlich.

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