Start am 18. Mai Selbsthilfegruppen wollen mehr Männer locken

(sjo) Anlässlich einer bundesweiten Aktionswoche wollen sich die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen und einige Selbsthilfegruppen am Samstag, 18. Mai, von 9 bis 13 Uhr auf dem Rheydter Wochenmarkt präsentieren.

Demenz und Alzheimer sind Themen, wegen derer sich immer häufiger Menschen an die Selbsthilfekontaktstelle wenden.

Demenz und Alzheimer sind Themen, wegen derer sich immer häufiger Menschen an die Selbsthilfekontaktstelle wenden.

Foto: Gerhard Seybert/Seybert, Gerhard (seyb)

In der folgenden Woche schließen sich Aktionen wie ein Spieleabend der Deutschen Huntington-Hilfe, ein Café für pflegende Angehörige und Vorträge über ausländische Pflegekräfte im Haushalt sowie zu Patientenverfügung und Betreuungsverfügung an. Ziel der Aktionswoche ist, mehr Interessenten für die Selbsthilfe zu finden und neue Mitglieder für die Gruppen zu gewinnen. Der Paritätische Gesamtverband Deutschland organisiert diese erste Selbsthilfe-Aktionswoche vom 18. bis zum 26. Mai bundesweit.

Bei der Suche nach neuen Mitgliedern für die Selbsthilfegruppen haben die Mönchengladbacher Mit-Organisatoren vor allem Männer im Blick. „Lediglich 32 Prozent unserer Interessenten sind Männer“, sagt Georg Meurer, Mitarbeiter der Kontaktstelle an der Friedhofstraße in Rheydt. Männer fragen dort öfters nach einer Gruppe zum Thema Vaterschaft nach Trennung: „Vorgespräche haben wir schon geführt, aber eine Gruppe ist noch nicht zustande gekommen“, berichtet Meurer. Vielleicht hilft ja ein Termin am Donnerstag, 23. Mai, Männer zu begeistern: Um 18.30 Uhr liest der ehemalige Bundesligatorhüter Thorsten Albustin im Paritätischen Zentrum an der Friedhofstraße aus seinem Buch „Leben zwischen Fußball und Wahnsinn: Die Angst besiegen“. Albustin berichtet in dem Buch über seine Erfahrungen mit einer Angststörung.

Mit etwa 120 Selbsthilfegruppen im Jahr 2018 sieht Meurer die Kontaktstelle Mönchengladbach im Vergleich zu Städten mit ähnlicher Einwohnerzahl gut aufgestellt. 2436 Anfragen zählte sie im vergangenen Jahr. Wie in den Vorjahren wurden Gruppen zu den Themen Depression und Bipolare Störung sowie Trennung und Scheidung am stärksten angefragt. Weil immer häufiger Hilfe bei Demenz und Alzheimer gefragt ist, plant die Kontaktstelle nun, stärker in Demenzgruppen zu investieren.

13 neue Gruppen hat die Kontaktstelle 2018 bei der Gründung begleitet. Selbsthilfegruppen bestehen unterschiedlich lange: Gruppen zum Thema Sucht existieren oft mehrere Jahre, andere, wie Gruppen zum Thema Trennung, haben oft nur ein Jahr Bestand.

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