Spenden-Aktion in Mönchengladbach „Hey, Alter!“ sammelt Laptops für Schüler

Mönchengladbach · Die gemeinsame Aktion der drei Rotary Clubs und der Initiative next MG möchte Kinder und Jugendliche aus bedürftigen Familien mit technischen Geräten ausstatten. Nach den Sommerferien sollen die ersten Laptops ausgeliefert werden.

 Nicht alle Schüler in Mönchengladbach sind mit Laptops ausgestattet. Die Aktion „Hey, Alter!“ möchte bedürftigen Jugendlichen helfen.

Nicht alle Schüler in Mönchengladbach sind mit Laptops ausgestattet. Die Aktion „Hey, Alter!“ möchte bedürftigen Jugendlichen helfen.

Foto: dpa/Marijan Murat

In vielen Bereichen hat die Corona-Pandemie wie ein Brennglas gewirkt und Missstände, die vor der Krise weniger im Fokus standen, schonungslos offenbart. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist da sicherlich die unzureichend fortgeschrittene Digitalisierung an deutschen Schulen. In Zeiten von Distanzunterricht waren Schüler plötzlich auf digitale Endgeräte wie Laptops oder Tablets angewiesen, um weiterhin am Unterricht teilnehmen zu können. Geräte, die in einkommensschwachen oder bedürftigen Familien nicht unbedingt zur Standardausstattung gehören.

„Der Distanzunterricht hat viele Schüler abgehängt“, sagt Susanne Feldges, Vorstandsmitglied der Initiative „nextMG“. „Mit Hilfe schnell aufgelegter Förderprojekte konnte Schülerinnen und Schülern, die über keine eigene Ausstattung verfügen, zwar geholfen werden. Zu den Sommerferien kamen diese Geräte nun aber zurück in die Schulen.“ So hätten im kommenden Schuljahr wieder unzählige Jugendliche keinen Zugang zu technischen Geräte, mahnt Feldges. Dagegen möchte die Initiative etwas unternehmen und hat gemeinsam mit den drei Rotary Clubs die Aktion „Hey, Alter!“ für Mönchengladbach ins Leben gerufen.

Bei dem Projekt sollen gebrauchte Laptops und Computer wieder auf Vordermann gebracht werden, um sie dann Schülern aus bedürftigen Familien zu schenken. In Kooperation mit der E-Werkstatt des Reha Vereins, die ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellt, werden die Geräte mit dem passenden Betriebssystem und Open-Source-Programmen neu aufgesetzt.

„Die Aktion ‚Hey Alter!’ stammt ursprünglich aus Braunschweig, mittlerweile wird sie in über 20 deutschen Städten umgesetzt“, erklärt Feldges. „Die Rotarier und nextMG verfügen über super Netzwerke. Wir freuen uns, dass das Projekt auch in Mönchengladbach langsam anläuft.“ So hat das Unternehmen Scheidt & Bachmann bereits 20 Laptops gespendet, die nun aufbereitet werden. „Unser Ziel ist es, nach den Sommerferien 100 Geräte auszuliefern – momentan stehen wir etwa bei der Hälfte“, sagt Susanne Feldges. Laut einer Bertelsmann-Studie leben in Mönchengladbach mehr als 30 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Familien, die auf staatliche, finanzielle Hilfe angewiesen sind. Der Bedarf an Laptops ist also enorm hoch.

Auf der Internetseite des Projektes (heyalter.com/moenchengladbach/) stehen Hinweise, welche Geräte und Anforderungen hauptsächlich gesucht werden. „Laptops stehen schon im Fokus, es werden aber natürlich auch PCs entgegengenommen“, sagt Feldges.

Weitere Informationen erhalten Schulen, Lehrer und Spender – Unternehmen wie Privatpersonen – zudem unter der Mail-Adresse moenchengladbach@heyalter.com.

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