Straße in Mönchengladbach gesperrt Aktion gegen „Eltern-Taxis“ vor Schule in Geneicken
Mönchengladbach · Um auf die Risiken durch Autoverkehr vor Schulen aufmerksam zu machen, wird eine Woche lang morgens die Straße gesperrt. Damit soll verdeutlicht werden, dass es Alternativen gibt.
Vor Beginn und nach Ende des Unterrichts bietet sich vor vielen Schulen in Mönchengladbach dasselbe Bild: An- und abfahrende Autos von Eltern, die ihre Kinder absetzen, oft in Eile, weil sie selbst zur Arbeit müssen, sorgen für unübersichtliche Situationen. Das birgt Gefahren, immer wieder kommt es durch diese „Eltern-Taxis“ zu Unfällen. An der Schulstraße in Hardterbroich ist 2018 ist ein achtjähriges Mädchen so schwer angefahren worden, dass es starb. In der Folge wurde die Straße dort zur Sackgasse umgebaut, was die Anfahrt weniger attraktiv macht und die Sicherheit der Mädchen und Jungen erhöht.
Doch an vielen anderen Schulen herrscht werktags reger Verkehr autofahrender Eltern. Vor diesem Hintergrund ist bei der anstehenden Europäischen Mobilitätswoche (16. bis 22. September) an der Erich-Kästner-Grundschule in Geneicken ein Experiment geplant: Vom kommenden Montag, 18. September, bis einschließlich Freitag wird die Straße an der Schule morgens zwischen 7.30 und 8.15 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt. Sie soll „nur den Kindern und deren Eltern oder anderen Schulwegbegleitungen für eine sichere Anreise zur Schule gehören“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Betroffen ist die Scheulenstraße im Bereich Memelstraße/Salierstraße bis zur Schlossstraße. Parkmöglichkeiten gebe es an der Dohler Straße oder an der Bezirksportanlage Geneicken an der Schlossstraße. Dort bestehe auch die Möglichkeit, dass mehrere Kinder zusammen mit einer erwachsenen Begleitung als sogenannter „Walking Bus“ zur Schule gehen.
„Eltern möchten vor allem Sicherheit für ihre Kinder. Deswegen möchten viele ihre Kinder meist mit dem Auto sicher bis zur Schule bringen“, sagt Schuldezernentin Christiane Schüßler. Die eigentlich gute Absicht berge aber Gefahren: „Die Situation ist unübersichtlich, weil einfach sehr viele Autos zeitgleich vor Ort sind. Die Kinder können wegen ihrer Körpergröße über geparkte Autos kaum drüber schauen, und die Fahrzeuge blockieren den Gehweg.“
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Zum AngebotOberbürgermeister Felix Heinrichs appelliert an die Eltern der Schulkinder: „Sie können mithelfen, dass die Kinder vor der Schule etwas Bewegung an der frischen Luft erhalten und vor allem sicher an ihrer Schule ankommen können.“ Selbst wenn es nicht möglich sei, bei der Anreise ganz auf das Auto zu verzichten, bringe es schon viel, etwas früher einen Parkplatz zu nehmen und die Kinder zumindest ein Stück des Weges zu Fuß gehen zu lassen.