Von Ärzten und Politikern Beifall für Masernschutzgesetz

Mönchengladbach · Ärzte begrüßen den Bundestagsbeschluss – und engagieren sich für Impfungen auch gegen andere Krankheiten.

 Das Masernschutzgesetz soll für eine höhere Impfrate sorgen.

Das Masernschutzgesetz soll für eine höhere Impfrate sorgen.

Foto: dpa-tmn/Friso Gentsch

Das vom Bundestag verabschiedete Masernschutzgesetz ist nach Ansicht des Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten Günter Krings (CDU) nötig, um die Bevölkerung vor möglicherweise tödlich endenden Masernerkrankungen zu schützen. „Das Masernschutzgesetz ist mit unserem Grundgesetz vereinbar, denn der Staat hat neben seinen Pflichten gegenüber jedem einzelnen Menschen auch die Pflicht das öffentliche Ziel des Gesundheitsschutzes zu verfolgen“, sagte Krings.

Das Gesetz verpflichtet Personen, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas, Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Asylbewerberheimen betreut werden oder arbeiten, zu einem Nachweis über ausreichenden Impfschutz oder eine bestehende Immunität. Erbringen sie den nicht, können Arbeitsverbote, Zutrittsverbote oder eine Geldbuße verhängt werden. Ausnahmen: Ein Zutrittsverbot gibt es nicht, wenn ein Kind der Schulpflicht oder eine Person der Unterbringungspflicht unterliegt.

Auch Prof. Huan Nguyen, Chefarzt der Gastroenterologie am Rheydter Elisabeth Krankenhaus begrüßt das Gesetz. Bei einem Besuch im Gymnasium an der Gartenstraße klärte er über Impfungen auf. Diese seien ein „notwendiger solidarischer Akt in der Gesellschaft“, meint Nguyen. Die Pocken seien durch Impfungen bereits ausgerottet worden, die Kinderlähmung stehe kurz vor der Ausrottung. Wenn es allerdings nicht gelinge, durch eine ausreichende Impfrate Kinderlähmung gänzlich auszurotten, könne die Krankheit auch wieder nach Europa zurückkehren.

Nguyen engagiert sich ähnlich wie das Mönchengladbacher Impfbündnis um den Kinderarzt Ralph Köllges für Impfaktionen. Er unterstützt daher auch die unter anderem von den Mönchengladbacher Rotary Clubs getragene „Aktion Kupfercent“, die Geld für Impfkampagnen gegen Polio sammelt.

 Impfgegnern, die schädliche Nebenwirkungen befürchten, hält Nguyen entgegen: „Impfnebenwirkungen sind möglich wie leichtes Fieber und Unwohlsein wie bei einer Virusgrippe. Aber Spätschädigungen wie Autismus gehören in die Märchenstunde.“

(hh)
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