Obstpflücken in Mönchengladbach Ein Tag auf der Streuobstwiese

Mönchengladbach · „Kaiser Wilhelm“ und „Blaue Kölner“ haben eines gemeinsam – beides sind alte Apfelsorten, die es auf der städtischen Streuobstwiese zu pflücken gibt. Wie das Angebot angenommen wurde und was mit den Äpfeln passierte.

 Die Besucher konnten auf der Streuobstwiese der Stadt an Haus Horst selbst Äpfel pflücken und diese auch gleich vor Ort zu Saft pressen lassen.

Die Besucher konnten auf der Streuobstwiese der Stadt an Haus Horst selbst Äpfel pflücken und diese auch gleich vor Ort zu Saft pressen lassen.

Foto: Markus Rick (rick)

Ein Tag um Äpfel zu pflücken. Als ob der Fachbereich Umwelt der Stadt und die Naturschutzstation Haus Wildenrath es im Vorfeld geahnt hätten: Der Sonntag war ein idealer Tag, um zum „Infotag Obststreuwiese“ einzuladen. Es war trocken und ideal warm. Zweimal musste das obligatorische Apfelfest für die Familie ausfallen, die Pandemie hatte etwas dagegen, und in diesem Jahr gab Marcus Klancicar vom Umweltamt der Stadt organisatorische Gründe für den Ausfall eines größeren Festes an; die Zeit war einfach zu knapp, etwas Größeres zu planen. So wurde es ein Infotag zum Thema Streuobstwiese.

Dafür war einiges von den Veranstaltern auf die Beine gestellt worden. Besucher konnten sich informieren und auch probieren. Dazu gab es Naschrunden, bei denen Brigitta Szyska, Geschäftsführerin der Naturschutzstation Haus Wildenrath, Äpfel und Bäume erklärte. So konnte die Streuobstwiese auf der Wiese am Palandweg mit ihren 100 Bäumen und 50 alten Apfelsorten von den Besuchern als Naturoase und Naschparadies entdeckt werden. Das nutzten neben vielen Besuchern auch 50 ehrenamtliche Damen vom Sozialdienst katholischer Frauen, koordiniert von Antje Rometsch.

Obst- und Naturfreunde kamen auf ihre Kosten, denn es bestand die Gelegenheit, einzelne Apfelsorten, wie zum Beispiel „Kaiser Wilhelm“ oder „Blauer Kölner“ zu probieren und für den Eigenbedarf zu pflücken. Gerüstet mit hohen Gummistiefeln und langen Apfelpflückern ging es von Baum zu Baum, um, je nach Geschmack, vorheriger Erklärung und Verkostung, Äpfel von den hochgewachsenen Bäumen zu pflücken.  Wer nicht pflücken wollte, konnte am Infostand Äpfel kaufen, die an anderen Orten der Naturschutzstation in Wildenrath oder zur Verfügung gestellten Flächen in Moorshoven oder Tüschenbroich von den Mitarbeitern und Helfern gepflückt worden waren.

Mit dabei war die Apfelpresse der Familie Rupp aus Mettmann. Eigene, mitgebrachte Äpfel oder auf der Wiese gepflückte Äpfel konnten hier zu Saft gepresst werden. Dies wurde auch reichlich angenommen. Wie es Axel Bring tat, der einige Kilo seiner Sorte „Elster“ dabei hatte, um sich sauberen Apfelsaft pressen zu lassen. Der Saft wurde pasteurisiert und in 5-Liter Saftkartons abgefüllt, verschlossen ist er mindestens ein Jahr und angebrochen bis zu drei Monate haltbar.

Eine Streuobstwiese ist eine Ansammlung von Obstbäumen unterschiedlichen Alters und Sorten. Die Bäume stehen so weit auseinander, dass jeder Baum genug Platz und Licht zum Wachsen hat. Bei den Bäumen handelt es sich meist um hochstämmige Obstbäume.

Die Naturschutzstation Haus Wildenrath ist die Biologische Station für den Kreis Heinsberg und für die Stadt Mönchengladbach. An ihrem Infostand hatte man die Möglichkeit, sich über die Arbeit der Station und über die Streuobstwiese als Naturoase zu informieren.

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