Fischessen in Mönchengladbach Abschied von der KG Rot-Weiß Dorfbroich
Mönchengladbach · Beim gemeinsamen Fischessen wurden am Freitagabend viele Tränen verdrückt, es gab aber auch viele gute und hoffnungsvolle Nachrichten.
Im Haus Bresges wurde am Freitagabend von den Gästen so manches Tränchen verdrückt. Denn es hieß Abschied nehmen von der KG Rot-Weiß Dorfbroich. Die Gesellschaft zieht sich nach 85 Jahren aus dem Karneval zurück.
Nach vielen Jahren „bricht dem Stadtbezirk Süd mit dem Abschied der Dorfbroicher ein wichtiger Stein aus dem sozialen Leben weg“, sagte Bezirksvorsteher Ulrich Elsen (SPD), der aber betonte, dass es angesichts der Situation ein vernünftiger Entschluss sei. Drei Jahre waren die Dorfbroicher auf der Suche nach neuen und aktiven Mitgliedern: „Wir sind nicht fündig geworden“, sagte Vorsitzender Norbert Bläsen.
Das Fischessen war somit die letzte offizielle Zusammenkunft der Dorfbroicher, und dafür hatte sich die Gesellschaft etwas Besonderes überlegt: Niersia Bianca Zimmermanns, noch amtierende Karnevalsprinzessin, erhielt den letzten von Juwelier Ralf Winkels gefertigten und gesponserten „Dorfbroicher Hofnarren“, besetzt mit Brillanten, Rubinen, Smaragden und Saphiren, bereist in dieser Session. Normal wäre die Auszeichnung erst im Folgejahr vergeben worden.
Gäste beim Fischessen waren Träger der Auszeichnung: der MKV mit seinem Vorsitzenden Gert Kartheuser, Geschäftsführer Dirk Weise und der Hofstaat des Prinzenpaares. Kartheuser forderte die Ratsherren Hajo Siemes und Elsen noch einmal auf, sich intensiv um die neue Wagenbauhalle zu kümmern, denn da seien noch Dinge zu berücksichtigen. Insgesamt, so Kartheuser, sei man in den Verhandlungen mit der Stadt aber auf einem guten Weg.
Nicht aus finanziellen Gründen ziehen sich die Dorfbroicher zurück, denn auch diese letzte Session ist gut gelaufen. Und genau das meldeten in einer Umfrage auch andere Gesellschaften. Zwar sei bei einigen der Besuch leicht zurückgegangen, doch finanzielle Lücken seien nicht entstanden. Deutlich wurde, dass die Jugendarbeit intensiviert werden muss. Bei den Uehllöekern Neuwerk läuft die Suche nach Nachwuchs mit Erfolg über soziale Medien. Der letzte Aufruf, so Dagmar Gaden, brachte 18 Schülerinnen und Schüler für die Tanzgarden. Ein spezielles Kapitel ist die Jugendarbeit beim MKV, hier wird laut Kartheuser im Verbund mit den Gesellschaften einiges ausgearbeitet.
Alle Sitzungen, für die übrigens kein Eintritt erhoben wurde, seie in Eicken ausverkauft gewesen, teilte Marianne Prinzen von der KG Hau Ruck mit. Einen Rückgang habe man beim Altweibertreffen verzeichnet.
Zufrieden mit der Session ist die KG Schwarz-Gold Rheydt. Nach zögerlichem Beginn beim Kartenverkauf, so Vorsitzender Thomas Schmitz, habe sich Anfang Januar alles normalisiert. Die Veranstaltungen seien ausverkauft gewesen. Alles im „schwarz-goldenen Bereich“ meldeten Stefan Zimmermanns (Vorsitzender) und Bianca Zimmermanns (Schatzmeisterin) für ihre KG Schwarz-Gold Odenkirchen. Die Veranstaltungen seien gut besucht gewesen. Ohne Probleme sei auch die Giesenkirchener KG Botterbloom aus der Session gekommen, teilte Vorsitzender Stefan Neus mit. Die KG veranstaltet zwar keine Sitzungen, doch immerhin eigene Events.
Bei allen Sorgen zu Beginn der Session, als „Immer lustig Holt“ Hilferufe aussandte, endete die Session mit einem „bombastischen Ergebnis“, so Vorsitzender Günter Claßen und Präsident Marc Thönes. Zirka 10.000 Besucher zählten die Holter. Bereits ausverkauft seien die beiden Hausfrauen-Nachmittage 2024 mit dann 4400 Gästen.
