Aufhübsch-Aktion in Mönchengladbach 80 Trafostationen werden Kunstwerke

Mönchengladbach · Die erste umgestaltete Station steht auf dem Kapuzinerplatz. Fotografien mit Stadtansichten zieren die Oberfläche.

 Die Trafostation auf dem Kapuzinerplatz ist die erste, die umgestaltet wurde.

Die Trafostation auf dem Kapuzinerplatz ist die erste, die umgestaltet wurde.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Der Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetrieb (Mags) hat eine bunte Aktion zur Verschönerung des Stadtbilds ins Leben gerufen. 80 Trafostationen wird das Unternehmen bis Ende Juli umgestalten und in kleine Kunstwerke verwandeln. Drei Fotografien des Hobbyfotografen Theo Krüppel, Mitarbeiter der Gesellschaft für Wertstofferfassung und Entsorgung (Gem), zieren nun die erste Trafostation am Kapuzinerplatz. Nach einer gründlichen Reinigung der Oberflächen wurden Folien aufgezogen. Das ging blitzschnell. Die Motive zeigen den Sonnenhausplatz am Minto mit seinen Eseln, die Statue von Graf Balderich vor dem Rathaus sowie die Einkaufsmeile Hindenburgstraße. Die drei Fotos geizen nicht mit Farben – ein neues Kunstwerk ist entstanden. Und es trägt den Namen des Fotografen.

In monatelanger Vorbereitung haben sich die Mitarbeitenden der Mags einen Überblick über die vielen Standorte der Trafostationen verschafft. „Davon gibt es in Mönchengladbach tausende“ sagt Olaf Neef, Leiter des Bereichs Straßenunterhaltung. Meistens stehen die Trafostationen im Eigentum der Post oder des Versorgers NEW. „Die Reaktionen auf unser Anliegen waren weitgehend positiv. Denn die Verschönerung ist oft auch im Interesse der Eigentümer“, freut sich Neef. Die weiteren Trafostationen werden sich vielfältig verändern. Neben fotografierten Stadt- oder Naturmotiven kommt auch Graffiti-Kunst zum Einsatz. Und direkt bemalt werden sie auch. Manchmal sind sie der im Hintergrund liegenden Hausfassade optisch angepasst und „verschwinden“.

Oliver Venten, Mitarbeiter der Straßenunterhaltung und Projektleiter der Aktion, zeigt sich zufrieden: „Wenn ich das Ergebnis sehe, dann hat sich die ganze Vorarbeit wirklich gelohnt.“ Als Kooperationspartner konnte unter anderem Borussia Mönchengladbach gewonnen werden. Die Borussia wird 25 Stationen im Bereich des Nordparks neu gestalten. Dabei maßgeblich beteiligt wird das Fanprojekt „De Kull“, ein freier Träger der Jugendhilfe. Mags-Vorstandsvorsitzender Hans-Jürgen Schnaß sagt: „Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit mit Mönchengladbacher Schulen“. Die Schüler können dabei ihrer Phantasie freien Lauf lassen und nebenbei auch ihren Stadtteil besser kennenlernen.

Die nächsten Umgestaltungen werden in der Altstadt, der Innenstadt und im Zentrum von Rheydt erfolgen. Erfahrungen zeigen, dass bei ähnlichen Projekten in anderen Städten die Schäden durch Vandalismus um rund 80 Prozent zurückgingen. „Das spornt uns an, die Aktion mit Unterstützung einzelner Sponsoren und Geschäftsleute auch in den kommenden Jahren fortzusetzen“ sagt Olaf Neef.

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