Wandermarathon in Mönchengladbach 50 Kilometer bei „Megamarsch“ durch die Stadt

Mönchengladbach · Beim Mönchengladbacher Wandermarathon „Megamarsch“ mit 50 Kilometern in zwölf Stunden traten 694 Teilnehmer an. 585 erreichten das Ziel in vorgegebener Zeit.

 Einige Teilnehmer des Megamarsches in Mönchengladbach sind gemeinsam in kleinen Gruppen an den Start gegangen. Andere lernten sich erst vor Ort kennen und meisterten die Strecke zusammen.

Einige Teilnehmer des Megamarsches in Mönchengladbach sind gemeinsam in kleinen Gruppen an den Start gegangen. Andere lernten sich erst vor Ort kennen und meisterten die Strecke zusammen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Idee stammt aus Mönchengladbach. Doch erst als andernorts alle Termine coronabedingt entfallen, gibt es ein Heimspiel für den Megamarsch in der Vitusstadt. 694 wanderfreudige Menschen treten bei der Premiere am Samstagmorgen an, um 50 Kilometer durch die Stadt in weniger als zwölf Stunden zu schaffen. Organisiert wird das Ereignis von der Event-Firma „hundert24“ in Kooperation mit der Marketing Gesellschaft Mönchengladbach und der Stadt.

Die Meteorologen sagen ausgerechnet für diesen Tag Unwetter voraus, doch offensichtlich meint Petrus, dass die Heimpremiere gelingen muss. Am Morgen gibt es graue Wolken, doch allenfalls eine Ahnung von einzelnen Tropfen. Am Mittag und Nachmittag heizt die Sonne heftig ein. Glücklicherweise führt die Strecke mit Start auf dem Messeplatz des Nordparks über Menrath an der Niers entlang durch Odenkirchen, Rheydt und Neuwerk, über Windberg, Venn, Hardt und Hehn, zurück zum Ausgangspunkt über viele schattige Waldwege.

Am Ausgangspunkt starten die Teilnehmer ab sechs Uhr in der Früh, versetzt im Abstand von 30 Sekunden. Von 770 angemeldeten Wanderern machen sich 694 tatsächlich auf den Weg, darunter etliche professionell ausgestattet. Andere begnügen sich mit gängiger Sport- oder Alltagskleidung.

 Teilnehmer Andreas Guentner und Nadine Schneider.

Teilnehmer Andreas Guentner und Nadine Schneider.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Timo Siebels, Student im Fachbereich Kommunikation und Eventmanagement, stellt zufrieden fest: „Das Hygienekonzept geht auf. Von meinem Gefühl her ist das heute der lockerste Start aller bisherigen Megamärsche. Die Leute sind gut drauf.“ Siebels wandert gerne, beim Megamarsch auf Sylt knackte er 100 Kilometer in weniger als 24 Stunden. In Mönchengladbach aber fährt der Student wie auch Projektleiter Fabian Schroers mit dem Fahrrad, um zu sehen, ob alles gut läuft. Jeder Wanderer bestimmt sein eigenes Tempo. An vier Versorgungspunkten stehen neben riesigen Mengen von Wasserflaschen und Essbarem immer auch Salzstangen und Erdnüsse bereit, damit der Salzgehalt trotz Schwitzens stimmt.

Im Innenhof von Schloss Rheydt wechselt Nadine Schneider die Socken. Sie ist mit Laufpartner Andreas Güntner eigens aus Marburg angereist und mit ihm schon mehrere Megamärsche gelaufen. Jedes Mal hat sie drei Paar Socken zum Wechseln dabei, damit die Füße angenehm trocken bleiben und keine Blasen entstehen. „Durch Corona ist der Start dieses Mal natürlich anders verlaufen als sonst. Man kennt sich, doch heute ist alles distanzierter. So hat man trotz Corona kein schlechtes Gefühl“, sagt Schneider. Sie gönnt sich nur zehn Minuten Rast, inklusive Sockenwechsel. „Bei einer längeren Verweildauer wird man zu träge. Die Motivation muss auf einem hohen Stand sein“, betont Güntner. Auch er lobt die gute Organisation und das Hygienekonzept. An alles ist gedacht. Vor der Brücke zum Schloss, wie auch an den anderen Versorgungsstandpunkten, mahnen Hinweisschilder die Maskenpflicht an. Ansprechpartner sind an T-Shirts mit dem Megamarsch-Logo zu erkennen. Mülltüten in den Farben Grau, Gelb und Blau fordern zur Mülltrennung auf – erfolgreich.

 An mehreren Stationen gab es Stärkungen.

An mehreren Stationen gab es Stärkungen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Martina O’Kell ist im zügigen Tempo unterwegs. Für die Wegbergerin ist es der erste Megamarsch, allerdings beteiligte sie sich zuvor einmal an einem Special mit Start vom jeweiligen Zuhause. „Die Strecke ist sehr gut. Hier ist viel Natur, und der Wald gibt Schatten. Es gibt genügend Möglichkeiten, unterwegs zur Toilette zu gehen und sich die Hände zu waschen“, urteilt sie zufrieden. O’Kell ist alleine gestartet, doch unterwegs hat sie die Kölnerin Janine Himstett kennengelernt. Beide finden sich sympathisch, haben ein Tempo und gehen nun die Strecke zusammen. Himstett lobt die schönen Locations, die an diesem Tag Versorgungsstandpunkte sind. „Es ist alles sehr gut ausgeschildert“, lobt die Kölnerin die gute Wegeführung. „Wir haben uns gut vorbereitet“, sagt der 42-jährige Sascha Roterberg, der mit „ein paar Jungs“ aus Erkelenz und Mönchengladbach auf Tour ist. Auch sein Trupp legt ein gutes Tempo vor. Nadine Schneider und Andreas Güntner kommen nach neuneinhalb Stunden reiner Laufzeit wieder im Nordpark an. „Alles super, auch wenn es heute echt heiß ist. Doch die Strecke ist gut und schattig“, sagt Schneider zufrieden. Um 20 Uhr kommt der Schlussläufer ins Ziel. Er ist einer von 585 Wanderern, die die Route im Zeitpensum schaffen.

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