Protest und Gegendemo in Mönchengladbach 400 Menschen wollen in Rheydt für und gegen Corona-Regeln demonstrieren

Mönchengladbach · Ratsherr Dominik Roeseler, der vom Verfassungsschuss als rechtsextrem einstuft wird, plant eine Kundgebung gegen den „Corona-Wahnsinn“ auf dem Rheydter Markt. Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ meldete eine Gegendemo an.

 Hier auf dem Rheydter Marktplatz sind am Sonntag zwei Demonstrationen geplant.

Hier auf dem Rheydter Marktplatz sind am Sonntag zwei Demonstrationen geplant.

Foto: Theo Titz

In der Rheydter Innenstadt wird es am Sonntag wohl ein größeres Polizeiaufgebot geben. Außerdem wird mit Verkehrsbehinderungen gerechnet. Der Grund: Dominik Roeseler, Mönchengladbacher Ratsherr, der im Verfassungsschutzbericht als rechtsextrem bezeichnet wird, hat eine Kundgebung mit 300 Teilnehmern auf dem Rheydter Marktplatz angemeldet. Das Bündnis „Mönchengladbach  stellt sich quer“ (MSSQ) will mit 100 Teilnehmern zur Gegendemo kommen.

Dominik Roeseler, der auch Vorsitzender des rechtspopulistischen Vereins „Mönchengladbach steht auf“ ist, kündigte sich selbst als Redner auf der Veranstaltung an. Versammlungsleiter wird er wohl nicht werden. Zumindest will die Polizei dies nicht. „Herr Roeseler ist als Person dafür nicht geeignet“, heißt es offiziell. Wie unsere Redaktion erfuhr, gibt es gegen ihn zwei Anklagen, zumindest eine wegen Volksverhetzung, wie die Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft bestätigte.

Es ist Roeselers zweiter Anlauf für eine Demonstration gegen den „Corona-Wahnsinn“. Er hatte bereits für den 3. Mai eine Kundgebung auf dem Rheydter Marktplatz angekündigt, dann aber kurzfristig wieder abgesagt, weil auch in diesem Fall die Polizei Roeseler als Versammlungsleiter abgelehnt hatte. Trotzdem kamen an diesem Tag etwa 40 Personen zum Versammlungsort. Die Polizei war da, musste aber nicht einschreiten. Ob Roeseler gegen die erneute Ablehnung vorgeht oder einen anderen Versammlungsleiter sucht,  ist noch ungewiss. Das Motto für seine Kundgebung lautet „Freiheit statt neuer Normalität“, das der Gegendemonstranten „Mit Abstand gegen rechts!“. Sie wollen es nicht zulassen, dass „Verschwörungstheoretiker, Antisemiten, Reichsbürger und Neonazis gemeinsam – getarnt als Protest gegen die Corona-Einschränkungen – ihre menschenfeindlichen und kruden Theorien verbreiten“. Beide Kundgebungen sollen um 14 Uhr beginnen. Roeseler und seinen Mitstreitern wurde auf dem Rheydter Markt ein Platz in Richtung Rathaus zugewiesen, die Gegendemonstranten von MSSQ werden sich Richtung Hauptstraße positionieren. Dazwischen wird sich wohl die Polizei aufstellen.

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