Tischler-Innung 23 Tischler haben Gesellenbrief in der Tasche

Mönchengladbach · Es riecht nach Holz im Foyer der Stadtsparkasse. Das liegt nicht nur am neuen Fußboden. Nein, im Foyer haben die Prüflinge der Tischler-Innung ihre Gesellenstücke aufgestellt, die nun bewundert werden können.

 Die Tischlerinnung ehrte ihre Azubis in der Geschäftsstelle der Stadtsparkasse. Sieger wird Philipp Olbertz mit einem Schreibtisch.

Die Tischlerinnung ehrte ihre Azubis in der Geschäftsstelle der Stadtsparkasse. Sieger wird Philipp Olbertz mit einem Schreibtisch.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Mit diesen Möbeln haben die neuen Gesellen auch praktisch gezeigt, was sie in den drei Jahren ihrer Ausbildung gelernt haben. Damit haben sie den Grundstein für eine gute Zukunft gelegt: „Sie haben es geschafft und den Titel geholt. Herzlichen Glückwunsch. Ihre Gesellenstücke sind handgefertigte Unikate. Sie spiegeln ihre Leistungsfähigkeit und Kreativität wider“, sagt Hans-Wilhelm Klomp, Obermeister der Tischler-Innung Mönchengladbach/Rheydt. Frank Mund betont den Stellenwert des Tischlerhandwerks. „Schon im 14. Jahrhundert hatten die Tischler das Recht, den Hobel zu führen und Leim als Verbindungsstück zu nutzen. Sie haben eine gute Wahl getroffen. Bleiben Sie sich und dem Handwerk treu“, betont er. Dann ist der große Moment gekommen. Einzeln werden die Gesellen nach vorne gebeten und dürfen ihre Urkunde und das Zeugnis in Empfang nehmen. Mona von der Weydt, Sanja Hofmeister und Tim Jakobs schlossen ihre Prüfungen als Innungsbeste ab. Sanja Hofmeister studierte zunächst Bauingenieurwesen. Das war aber nicht das Richtige. Ihr Gesellenstück ist ein Flurschrank aus Nussbaum mit Lack und Hightech. Im Spiegel ist ein Display, das die Uhrzeit und auch die Nachrichten einblendet. „Das Schwierigste war das Leimen. Ich finde den Kontrast mit dem Nussbaum und Lack einfach schön“, sagt sie. Sie wird nun an der FH  in Aachen Architektur studieren. Alle Gesellenstücke nahmen am Wettbewerb „Die Gute Form“ teil. Die Jury, Sparkassendirektor Antonius Bergmann, CDU-Landtagsabgeordneter Jochen Klenner und Professor Harald Schoelen von der Hochschule Niederrhein, wählten drei Sücke aus.

Sieger wird Philipp Olbertz mit seinem Schreibtisch aus Ahorn und Linoleum mit echtem Rätselfaktor. Bei der Türe an der rechten Seite sucht man den Griff vergebens. Philipp Olbertz lacht, dreht an einem Holzstück und die Türe öffnet sich: „Über eine Stange wird ein Klotz angeschoben, der öffnet die Türe“, erklärt er. Sophie Peters belegt mit ihrem Drehschrank den zweiten Platz. Wie ein Turm aus Holzklötzen sieht er aus. Ideal ist er auch für kleine Räume „Mein größter Feind war der Faktor Zeit. Der Baumstamm, den ich benutzt habe, war fünf Meter lang und einen Meter zwanzig breit“, erzählt sie.

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