Drei Interessenten aus Düsseldorf 20 Architekturbüros für Wettbewerb zu neuem Rathaus ausgewählt

Mönchengladbach · In sechs Jahren sollen 1900 Mitarbeiter der Stadt und ihrer Töchter in den rund 161 Millionen Euro teuren Neubau am Rheydter Marktplatz einziehen. Anfang November soll der Siegerentwurf feststehen.

 Es geht um einen Rathaus-Neubau in Rheydt.

Es geht um einen Rathaus-Neubau in Rheydt.

Foto: Andreas Gruhn

Der Planungswettbewerb für die anvisierte neue Zentrale der Stadtverwaltung in Rheydt geht in die nächste Runde: Nach Angaben aus dem Rathaus haben auf die europaweite Ausschreibung mehr als 100 Architekturbüros aus dem deutschsprachigen und internationalen Raum ihr Interesse bekundet, an dem Wettbewerb teilzunehmen.

Den veröffentlichten Kriterien entsprechend seien nun 20 Büros von einem Gremium ausgewählt worden, heißt es in einer Mitteilung. Aus dieser Runde sollen in der ersten Sitzung des Preisgerichts am 17. Juni maximal sieben Teilnehmer für die zweite Phase des Wettbewerbs ausgewählt werden. Am 4. November wird die Jury dann den Siegerentwurf küren. Durchgeführt wird der Wettbewerb vom Berliner Büro für Wettbewerbsmanagement, Architektur und Städtebau.

Folgende Büros sollen Mitte März die Auslobungsunterlagen erhalten:

Die drei Düsseldorfer Architekturbüros HPP Architekten, SOP Architekten und RKW Rhode Kellermann Wawrowsky, Baumschlager Eberle Architekten aus Hamburg, Thomas Müller Ivan Reimann Ges. v. Architekten aus Berlin, Neutelings Riedijk Architecten aus Rotterdam, David Chipperfield Architects aus Berlin, Kaan Architecten aus Rotterdam, Ortner & Ortner Baukunst Gesellschaft von Architekten aus Berlin, kadawittfeldarchitektur aus Aachen, Sauerbruch Hutton aus Berlin, Hascher Jehle Design aus Berlin, Max Dudler aus Berlin, gmp Generalplanungsgesellschaft aus Aachen, PFP Planungs GmbH aus Hamburg, Kleihues + Kleihues aus Berlin, Gonzalo Moure Architekt und Axiom aus Madrid, Marte Architekten aus Feldkirch, Schmidt Hammer Lassen Architects aus Kopenhagen, Benthem Crouwel Architects aus Amsterdam.

Sollten ausgewählte Teilnehmer absagen, wird das Nachrückverfahren angewendet.

Mit dem Neubau und der Zentralisierung der Stadtverwaltung soll die Anzahl der stadtweit 26 Standorte um etwa 22 reduziert werden. Die drei Gebäudekomplexe historisches Rathaus, Karstadt-Gebäude und Stadtsparkasse stehen dabei für einen Um- und Neubau zur Verfügung. Wobei das Gebäude der Stadtsparkasse und der Rathausblock (bis auf die Denkmäler Rathaus und Kommandatur) abgerissen werden sollen. Insgesamt sollen dort bis zum Jahr 2025 rund  1900 Mitarbeiter aus 20 Fachbereichen der Verwaltung und der städtischen Töchter untergebracht werden, das wären 1000 Mitarbeiter mehr als heute in Rheydt. Auch ein Sitzungsort des Stadtrats, eine Filiale der Stadtsparkasse sowie die derzeit bereits im Rathaus Rheydt ansässige Stadtteilbibliothek sind vorgesehen.

Das Ziel sei, so Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, zum einen den Mitarbeitern optimale Arbeitsbedingungen, zum anderen den Bürgern optimalen Service zu bieten. Außerdem soll durch die zusätzliche Frequenz der vielen Mitarbeiter tagsüber der Standort Rheydt gestärkt werden. Reiners ist auch einer der Sachpreisrichter im Preisgericht. „Für Mönchengladbach als Stärkungspaktkommune ist die Wirtschaftlichkeit eines neuen Verwaltungsgebäudes Grundlage für alle weiteren Planungen“, betont er. „Der zentrale Neubau muss wirtschaftlicher sein als die Fortführung des derzeitigen Bestands.“ Laut der Berechnung soll der Neubau 161 Millionen Euro kosten.

Planungsdezernent Gregor Bonin gehört dem achtköpfigen Fachpreisgericht an und betont: „Was wir suchen, ist ein Partner für die nächsten Jahre, der mit dem wohl größten Bauvorhaben seit langem die Grundphilosophie mitträgt, ein modernes Rathaus zu entwickeln, dass den zeitgemäßen Ansprüchen von der modernen Arbeitswelt bis zur Digitalisierung unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit gerecht wird.“ Die Basis für die Pläne sind Ende 2018 getroffene Ratsbeschlüsse, unter anderem zu den Bereichen Wirtschaftlichkeit, Raumbedarfsplanung, Wettbewerbsverfahren und Digitalisierung.

(dr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort