Land gibt Mönchengladbach Geld 2,1 Millionen Euro für Bildung in Kitas

Mönchengladbach · Es sind nicht nur Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, deren Sprachkompetenz gefördert werden muss. Damit dies schon im Kindergarten geschieht, gibt das Land NRW der Stadt Fördermittel für mehr Personal.

 Für gleiche Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg soll schon im Kindergarten gesorgt werden. Mönchengladbach erhält daher vom Land 2,1 Millionen, die unter anderem in Sprachförderung investiert werden sollen.

Für gleiche Chancen auf einen erfolgreichen Bildungsweg soll schon im Kindergarten gesorgt werden. Mönchengladbach erhält daher vom Land 2,1 Millionen, die unter anderem in Sprachförderung investiert werden sollen.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Liste umfasst 70 Kitas – und dennoch nicht das komplette Stadtgebiet: Acht Rheydter Kindergärten stehen darauf, in Odenkirchen sind es sieben, in Venn ist es nur einer. Windberg und Wanlo gehören zu den Stadtteilen, in denen keine Kita in die Liste aufgenommen wurde. Und obwohl die gelisteten 70 Kitas diejenigen sind, die ab dem nächsten Kindergartenjahr von 2,1 Millionen Euro Landesmitteln profitieren sollen, ist es doch wohl eher ein gutes Zeichen, nicht dazu zu gehören. Denn mit dem Geld des Landes sollen Kitas unterstützt werden, in denen etliche Kinder besondere Förderung benötigen, damit ihre Bildungskarriere einmal einen positiven Lauf nehmen kann. Um Sprachdefizite auszugleichen und Eltern zu beraten, wird die Stadt von den Landes-Millionen zusätzliches Personal einstellen.

„Gerechte Bildungschancen“ ist die Überschrift, unter die Sozialdezernentin Dörte Schall das Thema einordnet. Es gehe darum, Kinder zu unterstützen, die schlechtere Startchancen haben. Das trifft in den 70 Kitas zwar auf einen großen Anteil von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund zu, in denen Deutsch eine zu erlernende Fremdsprache ist. Aber es gibt auch Familien, in denen Deutsch die Muttersprache ist, „die Eltern den Kindern dennoch Sprachfähigkeiten nicht so vermitteln können wie in anderen Familien“, sagt Dörte Schall. Und verweist auf einen vergleichsweise hohen Anteil an Menschen in der Bevölkerung der Stadt, die keinen Schulabschluss haben.

„Sprachmultiplikatoren“ nennt Nathalie Schmetz vom städtischen Fachbereich Kinder, Jugend und Familie die pädagogischen Fachkräfte, die sich in den 70 Kitas um die Sprachförderung kümmern sollen. Weitere neue Kräfte sollen eingestellt werden, um Eltern zu beraten, wie sie den Übergang ihres Kindes aus der Kita in die Grundschule begleiten sollten oder welche Freizeitangebote der Entwicklung ihrer Kinder förderlich sein könnten. Die Fachkräfte bilden Teams und teilen ein, wer wann in welchen Kitas das reguläre Personal unterstützt. Dass die Kräfte nicht fest jeweils in einer Kita angestellt werden, hat den Vorteil, dass sie flexibel einsetzbar sind, sollte sich der Bedarf in der Stadt ändern, will heißen: etwa durch demografische Veränderungen in einem Stadtbezirk steigen oder in einem anderen sinken. Bei der Auswahl, welche der insgesamt 160 Kitas in der Stadt von dem Programm profitieren sollen, hat die Stadt unter anderem darauf geschaut, wie hoch der Anteil der Hartz-IV-Bezieher unter den Eltern einer Einrichtung ist, für wie viele Eltern Deutsch nicht die Muttersprache ist und wie viele Eltern schon Hilfen zur Erziehung in Anspruch nehmen.

Die Arbeit der „Bildungsförderer“ in den Kitas soll kein Strohfeuer sein. Die 2,1 Millionen wird es nach jetzigem Stand der Dinge jedes Jahr geben, über einen Zeitraum von fünf Jahren. Die Stadt ist zuversichtlich, dass auch das nicht das Ende der Fahnenstange sein wird. „Wir gehen davon aus, dass dies eine dauerhafte Förderung wird“, sagt Schall. So oder so: Jetzt zusätzliches Personal mit unbefristeten Verträgen zu versehen, sei kein Problem, meint die Dezernentin. Da die Stadt ihr Kita-Angebot weiter ausbaue, gebe es ohnehin auf Dauer Personalbedarf.

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