Schulfest in Mönchengladbach Wie 190 Jahre Gymnasium an der Gartenstraße gefeiert wurden
Mönchengladbach · Bei einem großen Fest erinnerte der Schulleiter an die Anfänge des Gymnasiums als Höhere Töchterschule und zeichnete den Weg vom Lyzeum über Oberlyzeum bis in die Gegenwart.
190 Jahre Gymnasium an der Gartenstraße – von der Höheren Töchterschule mit Unterricht im Rheydter Rathaus ab 1833 zum modernen Schulkomplex für derzeit rund 940 Kinder und Jugendliche: Beim großen Schulfest erinnerte Studiendirektor Luigi Giunta an die Gründung des damaligen Lyzeums, dessen Anerkennung 1908 erfolgte. Als sogenanntes Oberlyzeum mit Abitur-Befähigung wurde die Schule 1925 zugelassen. Vor allem Fremdsprachen seien damals der Bildungsschwerpunkt gewesen, zunächst verpflichtend Französisch, später sei noch Englisch hinzugekommen. Das heutige Gebäude an der Gartenstraße sei 1950 bezogen worden. Den ersten Internetzugang gab es 1996, die Homepage ging ein Jahr später an den Start.
Giunta erinnerte in seiner Ansprache auf der großen Schulhof-Bühne an wichtige Meilensteine in der Entwicklung des Gymnasiums, das von Schülern und Lehrern liebevoll „Gymga“ genannt wird. Das pädagogische Profil sei im Laufe der vergangenen Jahre immer weiter geschärft worden – Europaschule, partnerschaftliche Schule. Auch die Pandemie zählt für den Schulleiter zu den Meilensteinen im Schulleben. „Bis heute haben wir ihr getrotzt.“
Schon seit Jahren setzt die Schule auf ein umfassendes individuelles Förderkonzept mit einem hohen Maß an Schüler-Partizipation. Als Lernpaten und Hausaufgabenhelfer unterstützen die Mädchen und Jungen ihre Mitschüler.
„Schule der Zukunft – Schule mit Zukunft: Wir machen Schule für das 21. Jahrhundert“ lautete das beziehungsreiche Motto unter dem die Rheydter Gymnasiasten Einblicke in die drei zurückliegenden Projekttage gaben. In einem zum Escape Room umgebauten Klassenzimmer entführten sie in das alte Ägypten. Dort hatten die Besucher die Aufgabe, verschiedene knifflige Rätsel zu lösen. Aus rund 30 unterschiedlichen Projektangeboten konnten die Teilnehmer wählen. Rettungsübungen im Pahlkebad standen dabei ebenso auf dem Stundenplan wie die Renaturierung des Bungtbachs, der durch Mönchengladbach fließt, und die Bedeutung für das Ökosystem Fließgewässer. Mit sexualisierter Belästigung im Alltag beschäftigten sich die Gymnasiasten ebenso wie mit dem Druck eigener Motive auf Kleidungsstücken und der Situation queerer Menschen, die sie in Düsseldorf trafen: Was bedeutet es eigentlich, homosexuell, lesbisch, bisexuell oder transsexuell zu sein? Man wolle „Handlungskompetenzen entwickeln, die über das Angebot hinausgehen, das Schule leistet“, so Schulleiter Giunta.

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Zum AngebotZum Schulfest waren nicht nur die Eltern und Geschwister eingeladen, sondern auch Gäste aus den Grundschulen, denen auf diese Weise ein Einblick in den Schulalltag ermöglicht wurde. Schulgarten, Lernspiele für die Fächer Mathematik und Physik sowie der Auftritt des Schulchors stießen auf großes Interesse der Besucher. Ein Ehemaligentreff und ein Flashmob mit Tanzeinlage, den Pädagogiklehrerin Veronika Moll organisiert hatte, rundeten das Programm ab.