Bildungslandschaft Mönchengladbach 1498 neu Zugewanderte an Schulen

Mönchengladbach · Der Großteil kommt aus der Ukraine und aus Syrien. Es fehlen Unterrichtsräume. Die Klassenzimmer werden immer voller. Für die Stadt ist das ein Kraftakt.

Beinahe täglich kommen neue Schüler in den Unterricht.

Beinahe täglich kommen neue Schüler in den Unterricht.

Foto: dpa/Jens Büttner

Volle Klassenzimmer – das gehört an vielen Mönchengladbacher Schulen schon zum gewohnten Bild. Bereits jetzt fehlen Unterrichtsräume, und das Soll wird immer größer. Das liegt auch daran, dass Mönchengladbach eine Zuzugstadt ist. 1836 schulpflichtige Kinder sind im vergangenen Jahr in die Stadt gekommen und an Schulen aufgenommen worden. Das geht aus den Zahlen hervor, die im Fachausschuss vorgelegt wurden.

„Für die Schulen ist das ein Kraftakt, beinahe täglich neue Kinder in den Schulbetrieb mit aufzunehmen. Das bedeutet ja auch immer etwas für den Klassenverband“, sagte Schuldezernentin Christine Schüßler. Und: „Rechnen Sie mal die Zahl der Zuzüge durch 20, dann können Sie sich vorstellen, wie viele zusätzliche Klassen das sind.“ Dennoch sei es wichtig, dass die Kinder da seien und dass sie Anteil an Bildung haben. Schüßler: „Das ist eines meiner Herzensthemen.“

Woher kommen die zugezogenen Kinder und Jugendlichen? 445 sind deutsch und lebten vorher in einer anderen Stadt oder einem anderen Land. Der größte Anteil an nicht-deutschen Kindern, die im vergangenen Jahr nach Gladbach zogen, kommt aus der Ukraine. In Zahlen sind es 742, die nun in Mönchengladbach unterrichtet werden. Die zweitgrößte Gruppe sind die Syrer (91), gefolgt von Bulgaren (88) und Rumänen (62).

Wurden die zugezogenen Kinder gleichmäßig auf die Schulen verteilt? Nein. Kinder im Grundschulalter habe man nach Möglichkeit an den wohnortnahen Grundschulstandorten untergebracht, sagte die Schuldezernentin. Da Familien mit geringen Einkommen dort hinzögen, wo die Mieten niedrig seien, gebe es eine gewisse Zentrierung.

Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 habe man in integrierten Systemen unterbringen wollen, sprich Gesamtschulen. Doch das habe sich nicht in allen Fällen so umsetzen lassen. „Auch hier haben wir versucht, einen Bustransfer zu vermeiden“, berichtete die Schuldezernentin.

An vielen Schulen erfolgt die Beschulung der neu zugewanderten Schüler laut Verwaltung in innerer Differenzierung. Das bedeutet, dass sie größtenteils schon in der Regelklasse beschult werden und zusätzliche Deutschförderung erhalten. Andere haben externe Lerngruppen wie Willkommensklassen. Doch auch für diese muss Platz im Regelbetrieb geschaffen werden, wenn die Förderphase ausgelaufen ist, Bislang wurden an den Grundschulen sechs Willkommensklassen und an den Schulen der Sekundarstufe I acht Willkommensklassen eingerichtet.

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