Tag der Mobilität in Mönchengladbach 1400 Radfahrer machten mobil

Mönchengladbach · Ein Hausdach, das zur Stromtankstelle wird; ein Fahrrad, das mit Bildschirm und Radar ausgestattet ist. Am Tag der Mobilität wurde gezeigt, was alles möglich ist. Dazu gehörte auch die Sperrung der Bismarckstraße.

 „Mehr Platz fürs Rad“ lautete das Motto für die Fahrradsternfahrt. 1400 Radfahrer starteten auf der Hindenburgstraße.

„Mehr Platz fürs Rad“ lautete das Motto für die Fahrradsternfahrt. 1400 Radfahrer starteten auf der Hindenburgstraße.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Mobilität bedeutet Freiheit, aber auch Leben, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Deshalb stand auch der Satz: „Wie muss sich unser Verkehr weiterentwickeln?“ am gestrigen Sonntag über dem Tag der Mobilität. Ein vielfältiges Programm präsentierte sich auf dem in beiden Fahrtrichtungen abgesperrten Teilstück der Bismarckstraße zwischen Bismarckplatz und Steinmetzstraße. An 26 Informationsständen gab es Antworten auf spezielle Fragen; hilfsbereite Menschen informierten ausführlich über die gesamte Bandbreite der Mobilität. Dazu präsentierten Fahrrad- und Autohändler neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben.

Angekoppelt war dies alles an die Europäische Mobilitätswoche. Mönchengladbach beteiligte sich zum vierten Mal, erneut mit der Fahrradsternfahrt, die vom ADFC ausgerichtet wird.

Mobil und nachhaltig soll unsere Stadt werden. Das sagt Caprice Mathar, Mobilitätsbeauftragte der Stadt: „Lange Zeit galten wir als ,autofreundliche‘ Stadt, was sich noch heute an hohen Anteilen des motorisierten Individualverkehrs widerspiegelt.“ Das soll sich ändern, über das Wie wurde am Sonntag informiert.

Fahrrad der Zukunft Neue Formen von Fahrräder wie E-Bikes und Pedelecs ermöglichen auch körperlich weniger trainierten Nutzern die selbstständige Fortbewegung auf dem Rad. Es werden Konzepte benötigt, die das Fahrradfahren insbesondere für ältere Fahrradfahrer sicherer machen. Die Hochschule Niederrhein zeigte den noch nicht ganz ausgereiften Prototyp eines Fahrrades für die Zukunft. Das Modell, ein funktionierendes Labormuster, ist ausgestattet mit Kamera, Radar und Bildschirm. Bei Gefahr wird der Fahrer akustisch, optisch und auch durch den dann vibrierenden Lenker gewarnt. Bis zur Fahrreife wird es weitere fünf Jahre benötigen.

Busfahren per Computer Mit mehreren Angeboten war die NEW beim Mobilitätsfest dabei. Zum Beispiel mit ihrem Wheely-Smart, einem Elektroauto, das man auch am Europaplatz buchen kann. Das geschieht über eine App. Durch eine Kooperation mit dem Mönchengladbacher Computerspielehersteller Astragon konnten die Besucher an gestrigen Sonntag auch selbst zum Busfahrer werden.

Training im Senioren-Scooter-Park Stolz ist man bei der Sozial-Holding über das selbst entwickelte Projekt „Senioren-Scooter-Park“. Susanne Wallrafen ist Projektleiterin und erklärte den Besuchern die Idee: Auf einem speziellen Verkehrsübungspatz an der Rheinstraße können Senioren ab Frühjahr des kommenden Jahres den Umgang mit Hilfsmitteln, die für ihre Mobilität wichtig sind, in verschiedenen Verkehrssituationen üben. Angeboten wird dieser neuartige Verkehrsübungsplatz nach Fertigstellung an Kindergärten und Schulen.

Sonne im Tank Wie das eigene Hausdach zur Stromtankstelle fürs Elektroauto wird, zeigte die Verbraucherzentrale NRW an ihrem Aktionsstand „Sonne im Tank“. Man erfuhr, welche Chancen die Kombination aus Solaranlage und E-Auto eröffnet und was bei Planung und Umsetzung zu beachten ist.

 Auch kleine Besucher konnten beim Mobilitätsfest lernen, wie man Ressourcen spart.

Auch kleine Besucher konnten beim Mobilitätsfest lernen, wie man Ressourcen spart.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Fahrradsternfahrt Der ADFC war nicht nur mit Infos rund ums Fahrrad vor Ort, sondern er hatte auch den Höhepunkt des Tages organisiert: Zur Fahrradsternfahrt starteten rund 1400 Radfahrerinnen und Radfahrer, die aus 30 verschiedenen Stadtteilen und auch aus Düsseldorf, Viersen, Willich Tönisvorst per Rad zur Hindenburgstraße (Höhe Kaufhof) geradelt waren. Mit dem Oberbürgermeister an der Spitze wollten sie zeigen, dass Radfahrerinnen und Radfahrer mehr sichere Wege brauchen.

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