Mönchengladbacher Intensivtäter 14-Jähriger aus Problembande nach Raub in Viersen in U-Haft

Mönchengladbach · Der Junge soll zusammen mit einem Komplizen einem 19-Jährigen mehrfach ins Gesicht geschlagen und ihn dann beraubt haben. Danach drohte das Duo dem Geschädigten, ihn „abzustechen", falls er die Polizei rufe.

Hier am Viersener Busbahnhof wurde der 19-Jährige beraubt. (Archivfoto)

Hier am Viersener Busbahnhof wurde der 19-Jährige beraubt. (Archivfoto)

Foto: Ja/Proemper,Antje (proe)

Die ersten Straftaten soll er schon als 13-Jähriger begangen haben. Da war der Junge aus der Mönchengladbacher Problembande noch nicht strafmündig. Jetzt ist er 14 Jahre alt und sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Vorgeworfen werden dem Jungen mehrere Raubdelikte, begangen in der Nachbarstadt Viersen.

Wie die Polizei in Viersen und die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach am Mittwoch in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilten, war es am vergangenen Samstag gegen 16.30 Uhr im Bereich des Viersener Busbahnhofs zu einem Raubdelikt gekommen. Zwei Täter schlugen dem Opfer, einem 19-jährigen Viersener, mehrfach ins Gesicht und raubten anschließend Geld aus dessen Portemonnaie. Danach drohte das Duo dem Viersener, falls er die Polizei verständigen sollte, ihn „abstechen“ zu wollen. Beide Täter waren schnell identifiziert. Denn der 14-Jährige aus Mönchengladbach und der 15-Jährige aus Viersen waren bereits am 27. Oktober nach einem Raub in der Nachbarstadt vorläufig festgenommen worden.

In diesem Fall war der von der Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl unter Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Kaum entlassen, verübten die beiden Jugendlichen jedoch weitere Straftaten in der Viersener Innenstadt, wie es in der Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft heißt.

Die Polizei weitete daraufhin ihre Ermittlungen und die Maßnahmen zur Festnahme der jugendlichen Intensivtäter aus. Als beide am Montagabend ihrer Meldeauflage bei der Wache in Viersen nachkamen, wurden sie festgenommen. Die Jugendlichen wurden am Dienstagmittag beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt, wo für beide die Untersuchungshaft angeordnet wurde.

Seit Dezember vergangenen Jahres gehen Polizei und Justiz mit konsequenter Härte gegen die Rädelsführer aus der jugendlichen Problembande vor, die schon seit Jahren bevorzugt Teenager beraubt. Nach und nach wurden die straffälligen Jugendlichen in Untersuchungshaft geschickt, und einige von ihnen sind auch bereits verurteilt.

Wegen gefährlicher Körperverletzung, schweren Raubs, Anstiftung zum Diebstahl, Bedrohung und Nötigung wurde beispielsweise im Oktober dieses Jahres ein 15-Jähriger vom Jugendschöffengericht zu drei Jahren und zwei Monaten verurteilt. Der als Intensivtäter bekannte Angeklagte war bereits mit 14 Jahren unter anderem wegen Raubdelikten verurteilt worden und saß zum Zeitpunkt der Verhandlung bereits eine anderthalbjährige Haftstrafe ab.

(gap)
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