Früheres Praktiker-Gelände Esskastanien in Mülfort mussten gefällt werden

Mülfort · Grüne und Anwohner besorgt. 22 neue Bäume geplant.

 Nach Angaben des Arboristen der Mags hatten diese Bäume keine lange Zukunft mehr.

Nach Angaben des Arboristen der Mags hatten diese Bäume keine lange Zukunft mehr.

Foto: Hajo Siemes

Die Bürger in Mönchengladbach reagieren sensibel, wenn alte Bäume gefällt werden. Und so haben sich empörte Anwohner an den Grünen-Politiker Hajo Siemes gewandt, als auf dem früheren Praktiker-Gelände an der Odenkirchener Straße in Mülfort zwei etwa 100 Jahre alte Kastanien gefällt wurden. „Werden hier in der Schonzeit gesunde Bäume gefällt, um möglicherweise Parkraum zu schaffen?“, mutmaßte Siemes und schickte einen Fragenkatalog an Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Auf dem Grundstück sei im Rahmen eines Bauvorhabens die Fällung von fünf Bäumen beantragt worden, teilt eine Mags-Sprecherin auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Es handle sich um zwei Esskastanien, einen Ahorn und zwei Linden. Bei einer Kontrolle der Bäume seien  insbesondere in den Baumkronen erhebliche Vorschäden festgestellt worden. „Der Zustand war marode, was das Absterben der Bäume zur Folge gehabt hätte“, so die Sprecherin. Deshalb seien die Fällungen unter der Auflage genehmigt worden, 22 neue Laubbäume mit einem Stammumfang von mindestens 20 Zentimetern zu pflanzen. Diese hohe Zahl junger, vitaler Bäume habe ökologischen Mehrwert. Den Zeitpunkt der Fällung habe der Bauherr mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.

Hanno Müller, Arborist der Mags, ging im Umweltausschuss ins Detail:  Bei einer der Esskastien seien Schüttelstellen angefault gewesen und regelmäßig Äste herabgefallen. Bei der zweiten sei die Krone ebenfalls ausgedünnt gewesen. Diese beiden Bäume seien rund 100 Jahre alt gewesen, allerdings entspreche das auch in etwa dem Alter, das Esskastanien insgesamt erreichten. „Die Bäume hatten keine lange Zukunft“, so Müller. Deshalb habe man sich für das Fällen entschieden mit der Verpflichtung, deutlich mehr Bäume nachzupflanzen. Siemes fordert dennoch einen Sinneswandel im Klimawandel: „Es wird viel zu schnell gefällt, statt baumerhaltende Maßnahmen zu ergreifen.“

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