Mönchengladbach Modekonzern Esprit will Gladbach als Drehscheibe

Mönchengladbach · Der Modekonzern Esprit hat Mönchengladbach im Blick: Das Unternehmen will von einem großen Logistikzentrum aus europaweit agieren. Diese logistische Zentrale soll im Regiopark direkt an der Autobahn 61 zwischen Mönchengladbach-Güdderath und Hochneukirch entstehen.

 Esprit hat Gladbach im Blick.

Esprit hat Gladbach im Blick.

Foto: Esprit

"Gladbach hat sehr gute Karten", hieß es am Montag aus gut unterrichteten Kreisen. Im Hintergrund soll sich besonders das NRW-Wirtschaftsministerium für den Standort Mönchengladbach stark gemacht haben. Es gibt aber noch einige Fragezeichen. So ist noch nicht klar, welchem Logistik-Dienstleister Esprit am Ende den Zuschlag gibt.

Nach RP-Informationen verhandelt der Modekonzern, der sein Hauptquartier in Ratingen hat, derzeit mit mehreren Logistik-Unternehmen. Dabei soll eine Vorentscheidung für einen Dienstleister bereits gefallen sein. Dieser hat Esprit mehrere Standorte für eine logistische Drehscheibe vorgeschlagen.

Mönchengladbach soll zunächst bei der Vorschlagsliste des Dienstleisters relativ weit hinten gestanden haben, hat sich dann aber weiter nach vorne geschoben. Mitentscheidend ist die Nähe zur Esprit-Zentrale in Ratingen, die ausgezeichnete Autobahn-Anbindung und die Tatsache, dass im interkommunalen Gewerbegebiet eine voll erschlossene große Fläche zur Verfügung steht.

Insgesamt umfasst das Areal zwischen Mönchengladbach und der Gemeinde Jüchen 1,2 Millionen Quadratmeter. Die Logistikgruppe Birkart Globistics, vor allem als Textillogistiker bekannt und für das Modeunternehmen C&A tätig, operiert bereits vom Regiopark aus. Für ein Esprit-Logistikkreuz steht noch reichlich Freifläche zur Verfügung.

Für den Regiopark wäre das der Durchbruch. Denn in Kauf und Erschließung des Areals sind rund 25 Millionen Euro geflossen. Und da sich lange wenig bei der Vermarktung tat, wurde zwischenzeitlich viel Kritik laut. Denn die für den Verkauf des Geländes zuständige Mönchengladbacher Wirtschaftsförderung (WFMG) hatte nicht nur erhebliche Verkaufserlöse der Grundstücke prognostiziert, sondern war auch von rund 3000 neuen Arbeitsplätzen ausgegangen, die im Regiopark entstehen sollen.

Der Modekonzern Esprit gilt als Vorzeigeunternehmen: Gegründet von Blumenkindern aus San Francisco, finanziert von einem Chinesen aus Hongkong und deshalb an der dortigen Börse notiert, hat der Deutsche Heinz Krogner den Esprit-Firmensitz 2002 nach Ratingen verlegt. Hier stieg die Zahl der Mitarbeiter bis Anfang 2008 um 400 auf 1000 Beschäftigte. Zuletzt hatte das Unternehmen ungefähr 3,5 Milliarden Euro erlöst.

(RP)
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