Mönchengladbach Mit Shakira geht die Sonne auf

Mönchengladbach · Beim Konzert vor 8600 Fans im Hockeypark setzte der Superstar gestern auf eine bombastische Lichtshow. Spezialeffekte umgarnten zwei Stunden Welthits. Die "The Sun Comes Out"-Show endete mit "Waka, Waka".

Mönchengladbach: Mit Shakira geht die Sonne auf
Foto: AFP

Ein Sonnenaufgang mitten im Abendrot. Als Shakira um 21.45 Uhr die Bühne betritt, bricht für die rund 8600 Fans im Hockeypark ein neuer Tag an, mit eigener Zeitrechnung, viel Licht und einer unvergesslich fulminanten Show, bei der nicht nur die zierliche Kolumbianerin mächtig ins Schwitzen kam.

Noch kurz zuvor war es herbstlich kalt gewesen. Die männlichen Besucher hatten sich die Reißverschlüsse ihrer Allwetterjacken bis unters Kinn gezogen, die Damen vergeblich an ihren Röcken gezupft. Eine steife Brise wehte durch den Innenraum des Hockeyparks.

"Wir sind genauso heiß wie sie"

Einzig eine Fan-Delegation aus Aachen sah alles andere als fröstelnd aus. "Wir kommen selbst aus Kolumbien, wir haben genau so viel Feuer im Blut wie Shakira", betonte Derly Peteris und wedelte mit einer kolumbianischen Fahne.

Mit 13 Freundinnen, die teilweise aus Rotterdam angereist waren, tanzte sie sich warm. Die Musik dazu lieferte Martin Amari, alias DJ Marwin, der beim Wettbewerb der Rheinischen Post den Zuschlag für das Aufwärmprogramm vor Shakiras Show gewonnen hatte.

Kurz vor 20.30 Uhr: DJ Marwin hat sich unter großem Beifall von der Bühne verabschiedet, die Techniker wärmen Instrumente und Mikros ein letztes Mal auf. Die Sonne verschwindet im milchigen Abendhimmel.

Die Spannung ist spürbar. Was wird sie tragen? Was wird sie singen? Holt sie Fans auf die Bühne? Wie sieht er aus, dieser Shakira-Hüftschwung, so ganz in echt?

Mit einem Schlag ist die Bühne erleuchtet, orange und gelb jagen Scheinwerfer ihr Licht in den Hockeypark, zucken wie Sonnenstrahlen, die durch Baumkronen brechen, wenn man im Auto an ihnen vorbeifährt. Der hellste Lichtstrahl von allen kommt Sekunden später auf die Bühne gesprungen.

Shakira gibt vom ersten Song an das, was man Vollgas nennt. Sie hüpft, sie flirtet, sie wirft ihre Mähne. Sie erkundet die Bühne, die tief in die Zuschauermenge führt und auf der der Soundcheck am Nachmittag ohne Shakira stattfand, weil die Sängerin erst kurz vor Konzertbeginn im Hockeypark ankam.

Doch jetzt ist sie da, unverkennbar. Sie verteilt beim Metallica-Coversong "Nothing else matters" gelbe Rosen an ihre Fans, blinzelt bei "Gypsy" unschuldig ins Publikum und besonders bei den wilderen Tanzeinlagen dokumentieren die Kameras Shakiras Hüftschwung und projizieren ihn auf die große Leinwand am Ende der Bühne. Schon nach dem vierten Lied tanzt Shakira nur noch barfuß, der Hockeypark wird zum großen, kolumbianischen Strand.

Während für das restliche Gladbach die Nacht anbricht, spielt Shakira ihre größten Hits. Im Baströckchen in Leoparden-Optik bringt sie mit den Zugaben wie "Hips don't lie" die Zuschauer noch einmal zum Strahlen. Auch Borussen-Kicker Juan Arango ist dabei und schaut zu, wie die Kolumbianerin zu den Klängen von "Waka, Waka" gut 30 Fans auf die Bühne holt. Und dann kündet Niederschlag an, dass das Ende der Sun-Comes-Out-Show naht: Es regnet Konfetti.

(RP)
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