RP-Sommeraktion Mit dem Radel durchs Rheindahlener Land

Mönchengladbach · 20 RP-Leser machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg, die Honschaften Kothausen, Gerkerath und Koch zu erkunden.

 20 RP-Leser machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg, die Honschaften Kothausen, Gerkerath und Koch zu erkunden.

20 RP-Leser machten sich mit dem Fahrrad auf den Weg, die Honschaften Kothausen, Gerkerath und Koch zu erkunden.

Foto: Ilgner

Ein leichter Wind weht am Montagabend, die Sonne scheint: Bei Temperaturen um die 25 Grad herrscht perfektes Radelwetter. Doch bevor sich die 20 Gewinner der RP-Sommeraktion auf ihre Drahtesel schwingen, verrät Wilfried Theißen, was sie auf der zehn Kilometer langen Fahrradtour durch Rheindahlens Dörfer erwartet. "Die Kapellen der Honschaften Kothausen, Gerkerath und Koch stehen heute im Mittelpunkt", sagt Theißen, der die Fahrradtruppe anführt. Starpunkt ist die im späten 18. Jahrhundert erbaute Sankt Josefs Kapelle in Dorthausen. "Eine der wenigen Kapellen, die eine eigene Hausnummer hat", sagt Wilfried Theißen, steigt auf sein Fahrrad und fährt los.

Über einen Feldweg, vorbei an Pferdekoppeln, geht es in Richtung Kothausen. An der alten Fachwerkkapelle wartet Alfred Schneider auf die 20 Fahrradfahrer. "Diese Fachwerkkapelle zählt zu den ältesten ihrer Art in dieser Gegend", erzählt der Vorstand des Kapellenvereins. Dokumente belegen, dass sie bereits 1750 existiert haben soll. Das Besondere an ihr ist, dass sie sich seit jeher im Privatbesitz des Dorfes befindet. "Jeder, der hier in Kothausen wohnt oder hinzuzieht, ist Miteigentümer der Kapelle", erzählt Schneider. So wird das alte Fachwerkhäuschen von den Dorfbewohnern liebevoll gehegt und gepflegt. Doch das ist längst nicht alles, was Alfred Schneider zu erzählen weiß: Die Fachwerkkapelle in Kothausen ist gleich mehreren Heiligen geweiht. Mit Rochus war die Kirche nicht einverstanden. Also wurde sie dem Heiligen Antonius geweiht. Doch für die Kothausener ist Rochus der eigentliche Schutzpatron.

Wieder an der frischen Luft, nehmen die 20 Gewinner ihre Fahrräder in Empfang. Wilfried Theißen hatte Norbert Prost vom Dorfclub Kothausen zum Bewachen der Drahtesel abgestellt. Das kam in der Gruppe sehr gut an. Vorbei an einem ehemaligen Haus eines englischen Generals und satten Gerstenkornfeldern, geht es nach Gerkerath. Willi Esser begrüßt die 20 Teilnehmer der Fahrradtour. In der Kapelle angekommen, legt der Gastgeber gleich los: "Bis 1839 war dies eine Holzkapelle. 1850 wurde schließlich eine Steinkapelle errichtet, die 30 Quadratmeter umfasste." Erst 1920 wurde hier die erste Messe abgehalten.

Weiter geht es Richtung Koch. Die Kapelle, die hier steht, ist 1995 errichtet worden. "Die alte stand an einem ganz anderen Ort und musste aufgrund einer Straßenbegradigung in den 60er Jahren weichen", erzählt Norbert Ohlenforst von der Feuerwehr. Auch hier ist die Kapelle in Privatbesitz. Weiter geht es über die Honschaften Broich und Peel zurück nach Gerkerath zum Landbauernhof der Familie Merbecks. Hier wird die Radtruppe mit frischer Milch und Süßkirschen begrüßt. Die Teilnehmer sind zufrieden: Marlies Heyn hat die Fahrradtour durch Rheindahlens Dörfer sehr gut gefallen: "Die Strecke fahre ich zwar jeden Tag mit dem Fahrrad, aber trotzdem habe ich noch etwas dazu gelernt." Und Traudel Hähle aus Hardt wünscht sich so eine geführte Fahrradtour auch für andere Stadtteile von Mönchengladbach.

(sibr)
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