Mönchengladbach Mit dem Quad nach Afrika

Mönchengladbach · Mit seinem Geländefahrzeug will Eckard Michalek im Oktober von Mönchengladbach nach Ägypten fahren. Dorthin ist seine Tochter Stephanie (20) vor zwei Jahren ausgewandert – und jetzt erwartet sie Nachwuchs.

 Am 1. Oktober in aller Herrgottsfrühe will Eckard Michalek sich auf den Weg nach Ägypten machen.

Am 1. Oktober in aller Herrgottsfrühe will Eckard Michalek sich auf den Weg nach Ägypten machen.

Foto: Wiechmann

Mit seinem Geländefahrzeug will Eckard Michalek im Oktober von Mönchengladbach nach Ägypten fahren. Dorthin ist seine Tochter Stephanie (20) vor zwei Jahren ausgewandert — und jetzt erwartet sie Nachwuchs.

Wetschewell Es klingt ein bisschen verrückt, aber Eckard Michalek ist von seinem Vorhaben nicht mehr abzubringen. Mit einem Quad will der 40-Jährige von Mönchengladbach nach Ägypten fahren. Genauer gesagt nach Kafr Beheda, ein kleines Städtchen zwischen Alexandria und der Hauptstadt Kairo. Dorthin ist seine Tochter Stephanie (20) vor zwei Jahren ausgewandert. Jetzt erwartet sie ein Kind. "Am 25. Oktober soll es soweit sein", strahlt der werdende Großvater.

Um rechtzeitig zur Geburt da zu sein, will Michalek sein Abenteuer am 1. Oktober in aller Herrgottsfrühe starten, bei Sonnenaufgang aufbrechen. "50 Kubik - Race to Kairo" hat er die Mission in Anlehnung an die Hubraumgröße seines Quads getauft. "Der Weg ist das Ziel", sagt Michalek. "Was ich während der Tour erleben werde, kann mir niemand mehr nehmen." Einfach kurz ins Flugzeug steigen und rüber jetten? Das kommt für Michalek nicht in Frage: "Zu langweilig! Ich mache grundsätzlich nichts normal, weil normal langweilig ist."

Route durch halb Europa

Zwei Routen stehen derzeit zur Debatte: Die längere (ca. 5800 Kilometer) führt über Sizilien nach Tunis, dann entlang der Küste Libyens nach Ägypten. Die kürzere (ca. 4800 Kilometer) über Kroatien, Griechenland, Türkei, Syrien, Libanon und Israel. "Ich bin von den Botschaften abhängig", erklärt Michalek. Berührungsängste mit fremden Kulturen hat der ehemaligen Verbindungsoffizier der Bundeswehr nicht. "Ich profitiere enorm von der Erfahrung, die ich bei verschiedenen Auslandseinsätzen gesammelt habe", meint Michalek, der während des Kosovo-Krieges in Bosnien stationiert war. Wichtig sei, "dass man aus Gebieten raus bleibt, für die es Warnungen gibt".

Die Grundausrüstung für die gewagte Tour hat Michalek beisammen, trotzdem ist er noch auf der Suche nach Sponsoren: "Falls sich eine Firma meldet, die gern möchte, dass ich mit ihrem Fahrzeug starte, sage ich nicht nein..." In seinem Stammpub "Pog´s" in Rheydt will er außerdem Support-Shirts (fünf Euro) an den Mann bringen. "Für fünf Euro kann ich einmal volltanken — damit komme ich etwa 150 Kilometer weit", weiß Michalek.

Dass sein Quad (Baujahr 2003, 2500 Kilometer) unterwegs schlapp machen könnte, lässt den Weltbummler kalt: "Wenn ich mehr als die Hälfte der Strecke geschafft habe, und das Quad dann kaputt geht, werde ich irgendwie anders weiter kommen. Zur Not schlafe ich ohne Zelt im Sand. Die Reise wird auf jeden Fall durchgeführt!"

Tochter Stephanie freut sich

Tochter Stephanie, die mit ihrem Vater regelmäßig über das Internet kommuniziert, freut sich schon auf den Besuch. Als sie von dem ungewöhnlichen Plan erfuhr, staunte sie nicht schlecht: "Oh Gott, ich hab´s geahnt... Papa, du bist ´ne Wucht!"

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort