Mönchengladbach Mit dem Lama auf nach Yokohama

Mönchengladbach · Bei der großen Gala des Kinderliederfestivals Kilifee im Carl-Orff-Saal der Musikschule begeisterten fünf Kinderliedermacher ihre kleinen Fans. Noch bis zum nächsten Sonntag dauert das Musikfest für die Kleinsten.

Fünf Minuten vor dem Auftritt: Der Lila Lindwurm, Lieselotte Quetschkommode, Elke Kamper, Cattu und Geraldino stimmen sich auf ihren gemeinsamen Auftritt auf dem Kinderliederfestival ein. "Wir summen das Geräusch der Lampe nach", sagt Cattu. Tatsächlich, die Lampe summt. Lieselotte Quetschkommode starrt andächtig zur Decke.

Draußen, vor der Bühne, wackelt Julius (4) ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her. Es soll endlich losgehen. "Auf den Lila Lindwurm freue ich mich am meisten. Und auf die Instrumente", sagt er schüchtern. Die Gitarre ist sein Lieblingsinstrument. Dann hat Julius' Warten ein Ende, als die Stars des Kinderliederfestivals auf die Bühne stürmen und ein Lied anstimmen: "Singen, spielen, tanzen, lachen und noch 1000 andere Sachen, hier kommt die Kinderliederfee." Unterstützt werden sie dabei von den JEKISS-Kinderchören, die beim zweiten Refrain mit einsetzen und mit auf die Bühne kommen.

JEKISS, das steht für "Jedem Kind seine Stimme", fünf Gladbacher Grundschulen beteiligen sich an dem Projekt. Sie recken und strecken sich dem Frühling entgegen, reiben ihre Augen wie die Zootiere nach dem Winterschlaf. Ältere Lieder wie "Alle Vögel sind schon da" klappen mehrstimmig genauso wie der Text vom hungrigen Lama aus Yokohama. Zu jedem Lied gibt es den passenden Tanz, die Freude am Singen ist den Dritt- und Viertklässlern deutlich anzusehen.

Für das Kinderliedermachen haben sich die Künstler aus den unterschiedlichsten Gründen entschieden, aber Astrid Hauke alias Lieselotte Quetschkommode bringt es auf den Punkt: "Kinder sind ein absolut ehrliches und aufrichtiges Publikum." Gemeinsam proben konnten die Liedermacher erst am Abend vorher. Aber auch hier ist Hauke guter Dinge: "Musik ist Kommunikation, in der Musik sind wir immer eins. Sie verbindet uns miteinander."

Frank Füser vom Fachbereich für Musikförderung der Stadt Mönchengladbach lobt die Arbeit der Kinderliedermacher: "Das Fest wird von Jahr zu Jahr größer. Es ist unglaublich, wie Liedermacher die Kinder in ihren Bann ziehen."

Dazu tragen natürlich auch die ausgefallenen Outfits der Künstler bei. Bei Geraldino ist es der royalblaue Anzug mit 70er-Jahre-Einschlag, bei Anders Orth alias Lila Lindwurm das Piratenoutfit. Mädchen-Liebling ist aber Lieselotte Quetschkommode. Mit Sonnenblumen-Zopfgummis, roten Wangen, dem gelb-grünen Oberteil und ihren bunten Ringelsocken erinnert sie stark an Pippi Langstrumpf, die wahrscheinlich schon den Eltern der kleinen Festivalbesucher schöne Kindheitserinnerungen bescherte.

Das diesjährige Kinderliederfestival dauert zwei Wochen. Neben den Konzerten bieten die Künstler auch Workshops an oder treten im Rahmen des Festivals in Schulen und Kindergärten auf. Elke Kamper beispielsweise zeigt nächsten Samstag im Bunten Garten beim Workshop "Grüntöne – Hören in der Natur" der ganzen Familie die Natur auf eine ganz neue Art und Weise.

(ansc)
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